Noten im Internet: „Die Lehrer sollten sich nicht aufregen“

Die meisten Schüler beurteilen die Seite spickmich.de positiv.

<strong>Schiefbahn/Anrath. Lehrer müssen sich eine Benotung durch Schüler gefallen lassen: Am Dienstag ist eine Pädagogin vor dem Oberlandesgericht Köln mit dem Versuch gescheitert, ihre Bewertung auf der Internetseite www.spickmich.de zu verhindern. Die Richter lobten ausdrücklich die Chance einer solchen Benotung, solange sie nicht zur Schmähung werde. Die WZ wollte von Schülern der Willicher Gymnasien wissen, was sie von den Noten für Lehrer halten.

"Ich kenne die Seite gar nicht, habe aber in den Medien von dieser Aktion gehört", berichtet Philipp Müller (18). Er persönlich findet es gut, dass den Schülern eine Möglichkeit gegeben werde, sich über Lehrer auszutauschen und diese fair zu bewerten. "Ich sehe in spickmich.de kein öffentliches Anprangern, solange sachlich und gerecht benotet wird."

"Es ist bestimmt ganz interessant zu sehen, wie meine Lehrer so benotet werden", sagt Birthe (16). Sie glaubt andererseits, dass dort viele ihren Frust über schlechten Noten ablassen. "Die Lehrer sollten sich darüber aber nicht aufregen und einfach darüber stehen."

Jannik (18) versichert, dass er nicht vorhabe, spickmich.de zu nutzen: "Wenn ich ein Problem mit einem Lehrer habe, regel’ ich das lieber persönlich." Trotzdem findet er die Idee prinzipiell gut, dass man Lehrer anonym bewerten kann. So könne man Kritik üben, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.

Johanna Fennhoff (16) kennt die Seite, findet sie "aber nicht so spannend, weil man dort nur einmal abstimmen darf". Sie könne Lehrer verstehen, die es nicht toll finden, im Internet Noten zu bekommen. "Aber so etwas könnte für sie auch hilfreich sein, wenn man denn auf spickmich.de auch Kommentare abgeben könnte." Da das nicht der Fall sei, bringe das Ganze wenig.