Willich Prognosen für Willicher Projekte

Die WZ schaut in die Glaskugel: Das wird aus Marktplatz, Ambulatorium, Veranstaltungshalle und Regiobahn.

Foto: Lübke; Reimann; Neuß

Willich. Die ersten beiden Wochen des neuen Jahres sind schon fast rum. Höchste Zeit also, in die Glaskugel zu schauen: Was bietet das Jahr 2016 in der Stadt Willich? Welche Projekte und Ideen stehen im Raum? Wie groß sind die Chancen, dass sie auch tatsächlich umgesetzt werden? Und wo dauert es noch etwas länger? Hier die Prognosen der WZ.

Foto: Lübke; Reimann; Neuß

Die Diskussion über eine Neugestaltung des Willicher Marktes dauert nun schon Jahre an. Doch spätestens seit der Bürgerbefragung 2014, als sich eine knappe Mehrheit dafür ausgesprochen hatte, die Autos aus diesem Bereich komplett zu verbannen, ist viel Bewegung in die Sache gekommen. Eigentlich schienen im vergangenen Sommer die Baupläne auch schon auf den Weg gebracht zu sein, als am Ende einer Planungswerkstatt, in die sich die Bürger einbringen konnten, die Entwürfe des Krefelder Büros Kraft.Raum von einer Jury für die Umgestaltung ausgewählt wurden.

Foto: Lübke; Reimann; Neuß

Doch dann kamen die Kugelahorne: Eine Bürgerinitiative wehrte sich gegen die Fällung dieser Bäume auf dem Markt und setzte erfolgreich ein Bürgerbegehren durch. Da die Politik aber mit großer Mehrheit an den bisherigen Umgestaltungsplänen festhält, kommt es nun im Februar zum Bürgerentscheid. Mehr als 40 000 wahlberechtigte Willicher werden dann mit Ja (die Bäume bleiben stehen) oder Nein (die Bäume werden beseitigt) stimmen können. Vor allem die Nein-Sager machen schon mächtig Werbung. Setzen sich die Ja-Sager durch, müssten neue Pläne für den Markt gemacht werden.

Prognose: Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Erhalt der Bäume kommt, liegt bei maximal 30 Prozent.

Als das Katharinen-Hospital Mitte 2014 geschlossen wurde, war die Aufregung groß. Die medizinische Vor-Ort-Versorgung der mehr als 50 000 Willicher hatte sich rapide verschlechtert. Weshalb sofort Bemühungen einsetzten, für einen gewissen Ersatz zu sorgen. Die Idee eines Ambulatoriums, eine Art „Mini-Krankenhaus“ mit Praxen, Apotheken und einer notärztlichen Versorgung, war geboren. Eigentlich sollte diese Einrichtung schon Mitte 2016 an der Anrather Straße in Alt-Willich stehen, doch ganz so schnell ging es dann doch nicht. Mittlerweile sind aber die notwendigen Investoren im Boot, laut Kämmerer Willy Kerbusch laufen die „vertraglichen Feinarbeiten“.

Prognose: Die Wahrscheinlichkeit, dass 2016 Baubeginn für das Ambulatorium ist, liegt bei 80 Prozent.

Die Schließung des Kaisersaals Ende März 2015 sorgte für großes Wehklagen unter den Vereinen: Alt-Willich hatte bis auf den kleineren Saal bei Krücken keine Veranstaltungsstätte mehr. Möglichst schnell sollte Ersatz geschaffen werden, ein Gelände am Sport- und Freizeitzentrum war dafür schon ausgeguckt. Doch dann gab es heftige Proteste von Anwohnern. Folge: Im Herbst wurde das Projekt vom Planungsausschuss beerdigt. Nur CDU und FDP sahen überhaupt noch eine Notwendigkeit für eine neue Halle. Wie schnell diese Notwendigkeit aber auftreten kann, zeigte vor Weihnachten die drohende Schließung der Gaststätte Krücken, die mittlerweile abgewendet wurde. Die CDU signalisierte in diesem Zusammenhang, über einen neuen Hallenstandort müsse nachgedacht werden.

Prognose: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Planung einer neuen Veranstaltungshalle wieder aufgenommen wird, liegt bei 20 Prozent.

In der Haushaltsrede des CDU-Fraktionsvorsitzenden Johannes Bäumges tauchte sie mal wieder auf: Die Verlängerung der Regiobahn von Kaarst über Viersen bis Venlo gehört zu den Lieblingsprojekten der Christdemokraten. Doch notwendige Verbündete, etwa der Gladbacher Oberbürgermeister Hans-Wilhelm Reiners (auch CDU), konnten bislang nicht überzeugt werden. Weshalb die Willicher CDU sogar eine gänzlich neue Trasse, die an Gladbach vorbei führen könnte, ins Gespräch gebracht hat. Für mögliche Planungen wurden 30 000 Euro in den Haushalt 2016 eingebracht.

Prognose: Die Wahrscheinlichkeit, dass in diesem Jahr ein Schritt zur Realisierung der Regiobahn gemacht wird, liegt bei 10 Prozent.