St. Tönis St. Cornelius: Arbeiten im Altarraum

Inzwischen läuft der dritte Bauabschnitt der Sanierungsarbeiten an der katholischen Pfarrkirche in St. Tönis.

Foto: Wolfgang Kaiser

St. Tönis. Die Besucher der Weihnachtsgottesdienste, die schon länger nicht mehr in der katholischen Pfarrkirche St. Cornelius waren, fragten sich verwundert, wo das Gewölbe über dem Altarinnenraum geblieben ist. „Das Gewölbe wird zurzeit saniert“, weiß Raimund Bienbeck, der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstandes. Die Kirchenbesucher werden sich an den Anblick gewöhnen müssen, denn die Sanierungsarbeiten an der St. Töniser Kirche werden voraussichtlich eineinhalb Jahre dauern.

„Wir suchen aber gemeinsam mit dem Pfarrgemeinderat nach Lösungen, wie wir den Altarinnenraum für die Messfeiern zu den Hochfesten verschönern können“, verspricht Bienbeck. Gegen eine Schließung des Gotteshauses für die Dauer der Sanierungsarbeiten habe man sich bewusst ausgesprochen.

Bereits seit 2009 wird die St. Töniser Pfarrkirche saniert. Die aktuellen Arbeiten im Gebälk gehören schon zum dritten Bauabschnitt. 70 Prozent der Gesamtkosten übernimmt das Bistum, den Rest muss die Kirchengemeinde selber aufbringen. Allein der aktuelle dritte Bauabschnitt ist mit 610 000 Euro kalkuliert. Für die Gemeinde bedeutet das einen Eigenanteil von 183 000 Euro. Auch die Nordseite und das südliche Querschiff sind bereits saniert worden. Die Arbeiten haben, nach Aussage von Pfarrer Ludwig Kamm, die Rücklagen der Gemeinde stark schrumpfen lassen.

Abgeschlossen sind die Arbeiten an dem 113 Jahre alten Gotteshaus, dessen Turm zum Teil sogar noch aus dem 17. Jahrhundert stammt, indes noch lange nicht, denn auch das südliche Seitenschiff und die Taufkapelle, deren Wände Feuchtigkeitsschäden durch einfallendes Regenwasser aufweisen, müssen früher oder später saniert werden.

Die Schäden an der Kirche sind zum größten Teil durch den Zweiten Weltkrieg verursacht worden. 1942 wurde die Kirche von St. Tönis durch eine Luftmine erheblich beschädigt. Die Reparaturen waren eher notdürftig mit den Mitteln, die nach dem Zweiten Weltkrieg zur Verfügung standen.

Die Risse im Gewölbe, die die Explosion verursacht hatte, wurden etwa mit Betonplomben gefüllt, was der Bimsstein auf Dauer nicht gut vertrug. Auch die tragenden Holzbalken der Dachkonstruktion wurden bei der Explosion der Bombe in Mitleidenschaft gezogen.

Mit den Folgekosten ist die Gemeinde überfordert. „Wir stoßen trotz der großzügigen Unterstützung durch das Bistum mit der Finanzierung der Arbeiten an die Grenzen des Möglichen“, sagt Raimund Bienbeck. Rund 1,3 Millionen Euro wird die komplette Sanierung aller Voraussicht nach kosten. Etwa 400 000 Euro davon muss die Gemeinde aufbringen, den Rest übernimmt das Bistum. Um die Kosten zu decken, muss die Kirchengemeinde an ihre Rücklagen gehen und ist zusätzlich auf Spenden aus der Bevölkerung angewiesen. Außerdem sucht der Kirchenvorstand derzeit nach neuen Einnahmequellen. Eine Idee sei, sagt Bienbeck, das Marienheim an der Friedensstraße wirtschaftlicher zu nutzen.

Seit die Kindertagesstätte im benachbarten Neubau untergebracht ist, stehen große Teile des Hauses leer. Zurzeit überlegt der Kirchenvorstand, den Saal zu modernisieren und besser zu vermarkten und die ehemaligen Wohnräume der Schwestern, die einst im Haus untergebracht waren, umzubauen.

Konkrete Informationen über die zukünftige Nutzung der Wohnräume wollte der Kirchenvorstand noch nicht öffentlich machen, weil die Gespräche mit dem Generalvikariat noch ausstünden.