Musiktreff Rambling Rovers: Songs von der Grünen Insel und den Highlands

Die Trierer Irish-Folkband „Rambling Rovers“ spielte im Vorster Papperlapapp.

Foto: Achim Hüskes

Vorst. Gitarre, Fiddle, Dudelsack — so klangen Songs von der grünen Insel Irland und den schottischen Highlands am Samstagabend im Kulturcafé Papperlapapp. Zum dritten Mal gastierte die Trierer Irish-Folkband „Rambling Rovers“ im ersten Musiktreff der Apfelstadt und begeisterte einmal mehr ihr Publikum. 50 Gäste erlebten im stimmungsvoll ausgeleuchteten Saal eine musikalische Reise von Galway bis Edinburgh — ausverkauftes Haus für keltische Klänge.

Klassiker wie „Lord of the dance“, „Danny Boy“ oder das Trinklied „Poor Johnny“ spielte die Band um Gitarrist und Sänger Andreas Sittmann ebenso wie weniger bekannte, aber nicht minder schöne Songs. Das Grundgerüst des Sounds bilden der groovende Bass und die treibende Rhythmusgitarre, umgeben von klassischen Folkinstrumenten wie der Fiddle, dem Akkordeon oder der Querflöte. Auch Nicht-Irlandreisenden offenbaren sich direkt saftig-grüne Landschaften vor dem geistigen Auge, so intensiv gehen Klang und Darbietung ins Gemüt.

Sittmann und Co. tun es den Iren gleich und erzählen Geschichten. Zu den Liedern, kleine Anekdoten, lebensfrohe Lehrstückchen. Der großartige Thomas Kramer entlockt seiner Fiddle möwenähnliche Klänge, Seeluft liegt in der Nase, die „Rambling Rovers“ vereinen musikalische Virtuosität mit authentischer Attitüde.

Das alles vermittelt jenes Lebensgefühl, das zum Erheben der Gläser, zum Mitsingen und Tanzen animiert. Das Kulturcafé, der Irish-Pub: Dieser klangvolle Streifzug gefiel und ersetzte eine lange Reise. Stampfende Rhythmen blieben beim geneigten Publikum nicht lange unbeantwortet: Fast der ganze Saal klatschte und wippte bei Trinkliedern, Jigs und Reels mit, nahezu jeder Song zog brandenden Applaus nach sich.

Ähnlich begeistert waren die Macher der Jakobsweg-Filmdoku „Camino de Santiago“ von der Band und nahmen ein Lied mit in ihren Soundtrack auf.

Diese hörenswerte Mollkadenz-Reise wartet mit gezupfter Melodie, sphärischen Schifferklavier-Klängen und zart besaiteter, ja fast schon sehnsüchtig-weinender Fiddle auf. Doch Sittmann kann auch anders: Schon wechselt er in flotten Zwei-Viertel zur Polka, zieht das Tempo an und lächelt kantig. Diese Lebensfreude ist ansteckend und begeistert alle Gäste.

Showelemente wie eine Dudelsack-Runde um die Tische (großartig: Walter „Waldi“ Jäger), Mitsing-Parts („What shall we do. . .“) und ein Marsch samt Wiegeschritt-Choreografie machen das Erlebnis perfekt. Die „Rambling Rovers“ empfehlen sich als Folkband von Format — und sind sicher auch ein viertes Mal in Vorst herzlich willkommen. kr