Ratssitzung: Alterspräsident soll sich entschuldigen
Zwar suchen alle in Willich die Rückkehr zur Sachpolitik — dennoch gibt’s zum Auftakt der Legislatur Brisanz.
Willich. Bei der Wahl der Vize-Bürgermeister wird es Donnerstag in der Ratssitzung keine großen Überraschungen geben. Als erster Stellvertreter von Josef Heyes geht der bisherige Vize Guido Görtz (Willich) ins Rennen. Den zweiten Stellvertreter stellt die SPD. Deren Ortsverein hat dafür am Dienstagabend den 45-jährigen Gesamtschul-Lehrer Markus Gather (Anrath) nominiert.
Die beiden Stellvertreter werden in geheimer Abstimmung gewählt. Alle Fraktionen hatten sich dazu auf eine gemeinsame Liste geeinigt. Auch die Ausschuss-Vorsitze wurden einvernehmlich geregelt, da man sich nach Ende des Wahlkampfes auf die Sacharbeit konzentrieren wolle, so Johannes Bäumges (CDU). Die Wahl Donnerstag dürfte somit Formsache sein.
Dennoch wird zu Beginn Brisanz erwartet, wenn Dieter Lambertz als „Alterspräsident“ die Sitzung eröffnet. „Wir, insbesondere Markus Gather, erwarten von ihm eine öffentliche Entschuldigung.“ In dieser Forderung waren sich jetzt bei der SPD Parteichef Dietmar Winkels und Fraktionschef Bernd-Dieter Röhrscheid einig. Sie hatten dabei den von Lambertz „getürkten“ Leserbrief im Blick, in dem Gather scharf angegangen worden war (die WZ berichtete exklusiv). „Die Äußerungen waren rufschädigend“, so Röhrscheid.
„Wir gehen davon aus, dass sich Dieter Lambertz entschuldigen wird“, erklärte Mittwoch der CDU-Fraktionsvorsitzende Johannes Bäumges. Lambertz wird auf jeden Fall nicht mehr Vorsitzender des Sozial- und des Jugendhilfeausschusses sein: Die SPD hatte diese Position für sich beantragt, Parteivorsitzender Dietmar Winkels will selbst Vorsitzender werden. Mit Ralf Oerschkes soll außerdem der Vorsitz im Rechnungsprüfungsausschuss von der SPD besetzt werden.
Merlin Praetor (Grüne) soll zukünftig für die Grünen den Schulausschuss leiten; Hans-Joachim Donath für die Liberalen den Ausschuss für Abgaben, Gebühren und Satzungen.
Die CDU bekommt vier Ausschuss-Vorsitze. Den schwierigen Planungsausschuss soll Christian Pakusch übernehmen, der von einer „Herausforderung“ spricht und von „großen Fußstapfen“, die Jochen Kock (SPD) hinterlassen habe. „Ich freue mich sehr, dass mir meine Fraktion das zutraut“, so Pakusch, der unter anderem an Probleme wie Willicher Innenstadt, Schiefbahner Dreieck und Ortsumgehung Schiefbahn erinnert.
Die weiteren CDU-Ausschuss-Vorsitzenden werden sein: Franz Auling (wie bisher Sport- und Kultur), Nanette Amfaldern (Umwelt) und Ursula Bloser (Betriebsausschuss).
