Tönisvorst Reitertage: Seydlitz rettet Dressur

Das große Turnier auf dem Gehlenhof in St. Tönis findet ohne Springreiter statt: Der Boden ist nass wie ein Schwamm.

Tönisvorst: Reitertage: Seydlitz rettet Dressur
Foto: Friedhelm Reimann

St. Tönis. Die gute Nachricht: Der RV Seydlitz St. Tönis richtet ab Freitag seine zwölften St. Töniser Reitertage auf dem Gehlenhof aus. Allerdings wird es ein abgespecktes Turnierwochenende. Dressur findet statt, Springprüfungen nicht. Der Termin dieser Reitertage am letzten Juni-Wochenende 2016 steht seit langem fest. Die Nachricht erst seit Dienstagvormittag.

Da traf sich Vorsitzender Dietrich Hollenbeck mit einigen Kollegen aus dem engeren Vorstand, um sich die Bodenverhältnisse vor Ort anzusehen. Der Dauerregen der vergangenen Wochen hat Wiesen und Plätzen des Reitsportzentrums, Reckenhöfe 5, zugesetzt. „Die Bodenverhältnisse sind katastrophal“, musste Hollenbeck feststellen. „Sehr nass und rutschig.“ Folge: „Wir müssen die kompletten Springprüfungen absagen.“Auch das Kutschenkorso am Sonntag fällt aus.

Hollenbeck: „Der Boden ist wie ein nasser Schwamm, wenn man ihn betritt, tritt Wasser raus. Wir wollen weder für Reiter noch für Pferde ein Risiko eingehen.“ Auch die Wiese, die zum Parken der Fahrzeuge und Anhänger gedacht war, ist nicht zu nutzen: „Da müssten wir die Leute mit dem Trecker rein- und später wieder rausziehen.“

Eine Komplett-Absage des dreitägigen Turniers stand am Dienstag im kleinen Vorstandskreis auf grüner Wiese des Gehlenhofs kurz zur Debatte, ist aber abgewendet worden. „Wir haben heftig darum gerungen“, so Hollenbeck. Ein Lichtblick machte die Teildurchführung des Turniers möglich. „Der Dressur-Platz ist wunderbar. Dort haben wir ein Ebbe-Flut-System, also ein Drainagesystem unter dem Platz, durch das wir bei Bedarf Wasser abziehen oder einleiten können“, so Hollenbeck.

Die teure Anlage rettet das sportliche Dressur-Programm. Knapp 400 Reiter könnten demnach in St. Tönis zu den Prüfungen starten. 200 gemeldete Springreiter hingegen können und müssen diesmal ihre Pferde im Stall und Anhänger in der Garage lassen.

„Seit Ende der 1980er Jahre richten wir Turniere aus. Da ist uns die ein oder andere Prüfung verregnet, aber so eine Teilabsage hat es meiner Meinung nach bisher noch nicht gegeben“, sagt Hollenbeck.

Er rechnet mit deutlich weniger Zuschauern am Wochenende, weil die Springreiter nicht antreten. „Ich glaube aber, dass uns die Dressurreiter dankbar sind. Es wurden in der laufenden Saison schon einige Turniere wegen des Wetters abgesagt.“