Tönisvorst „Zwergenwerkstatt“ als Geschenk

Für die HPZ-Kindertagesstätte Hochbend ist ein Förderverein gegründet worden. Seine erste Spende ist ein Klettergerüst.

Tönisvorst: „Zwergenwerkstatt“ als Geschenk
Foto: Hüskes

Tönisvorst. Schon seit Jahrzehnten gibt es die Heilpädagogische Kindertagesstätte Hochbend. Ganz idyllisch im Wald gelegen, erfreut sie sich steigender Beliebtheit. „Unsere Warteliste wächst täglich“, berichtet ihr Leiter Roland Büschges. Die finanzielle Förderung der Einrichtung des Heilpädagogischen Zentrums wächst allerdings nicht im gleichen Maße, was jetzt zu Konsequenzen geführt hat: Ein Förderverein wurde gegründet.

Bei einem Spielfest der Kita hat sich der Verein vor einigen Tagen erstmals vorgestellt. Und gleich ein gewichtiges Geschenk mitgebracht: In einer Feierstunde mit den Kindergartenkindern und ihren Eltern konnte das Krabbelgerüst „Zwergenwerkstatt“ einweiht werden. Es befindet sich auf dem weitläufigen Waldgelände, welches das HPZ erst vor kurzem erworben hatte, um sein besonderes Konzept der Wald- und Erlebnispädagogik zum Wohl von Kindern mit Behinderung auch für die Zukunft zu sichern.

4600 Euro hat die Zwergenwerkstatt gekostet. Möglich wurde die Anschaffung dank vieler kleiner und drei großer Spenden, wie die Kassiererin Yvonne Lygan berichtet.

Der Förderverein will die positive Arbeit der Kita auch weiter tatkräftig unterstützen. Dort werden 88 Kinder mit heil- und sonderpädagogischem Förderbedarf von der Kleinkinderphase bis zur Einschulung in elf Gruppen ins Leben begleitet. Mehr Kinder dürfe man nicht aufnehmen, bedauert Büschges.

Die „semi-professionelle Organisation“ der Inklusion im Land, so Büschges weiter, habe dazu geführt, dass die bisherigen integrativen Kindertagesstätten ihrer Therapeuten beraubt worden seien. Eltern mit behinderten Kindern stehen deshalb immer häufiger beim HPZ vor der Tür.

Problem: Die freigegebenen Mittel der „öffentlichen Hand“ sind zweckgebunden und werden nur für Umbaumaßnahmen, Erneuerungen und für Aktionen innerhalb des gesetzlichen Mindestanspruchs eingesetzt. Dem HPZ steht für die Kindertagesstätte deshalb nicht genug Geld zur Verfügung. „Die Pauschalbeträge decken die Kosten bei weitem nicht“, sagt der Kita-Leiter. Um das Überleben der Einrichtung zu sichern, werde die Hilfe des Vereins deshalb gebraucht.

Für ein neues Spielgerät hätte die Kita allein kein Geld gehabt. Das nächste Förderprojekt ist schon in Planung: Ein weiteres Spielgerät für mehr als 7000 Euro will der Förderverein finanzieren.

14 Mitglieder aus Krefeld und dem Kreis Viersen hat der Verein bisher. Den Vorsitz hat der frühere HPZ-Fahrdienstleiter Theo Berger, der mittlerweile im Ruhestand ist, übernommen. „Die Kita ist mein Herzblut“, sagt er und erinnert sich daran, dass er vor vielen Jahren noch in Kneipen in Krefeld und im Kreis Viersen Sammel-Flaschen für Spenden aufgestellt hat. „Die Flaschen werden jetzt durch den Verein ersetzt“, sagt Roland Büschges und schmunzelt.

www.foerderverein-hpzkita.de