Sag mir, wo die Briefe sind

Fast 20 Briefsendungen von Christa Voßdahls haben ihre Empfänger nicht erreicht. Bei der Post konnte man ihr nicht helfen.

<strong>St. Tönis. "Ich handel seit Jahren bei Ebay, verschicke die Sachen immer per Post - unversichert. Und bisher ist noch nie was passiert." Christa Voßdahls ist sauer. Die Kommunalpolitikerin aus St.Tönis ärgert sich über die Deutsche Post. Im Dezember hat sie in einen Briefkasten in Mönchengladbach mehrere Sendungen eingeworfen. "Ich habe zu dem Zeitpunkt in Rheydt gearbeitet und deswegen den Briefkasten an einer nahen Bushaltestelle benutzt", berichtet Voßdahls. Es seien an die 20Briefsendungen gewesen, darunter Abrechnungen, Sendungen an Ebay-Käufer und eine Rücksendung an Amazon. "Bei der Firma sprach man mich nach ein paar Tagen an, dass die Abrechnungen nicht angekommen sind", erinnert sich die 58-Jährige. Auch von ihren Ebay-Kunden kamen sofort E-Mails, die nach dem Verbleib der bei Voßdahls bestellten Ware fragten.

"Ich wurde von einer Stelle zur nächsten verwiesen."

"Ich merkte, da stimmt was nicht!" Und so schrieb sie eine E-Mail an die Deutscher Post. Es folgte eine Antwort, in der man ihr riet, einen Nachforschungsantrag zu stellen. Dies tat sie dann auch für drei der Briefsendungen. Es folgten etliche Telefonate und Briefwechsel mit den Servicestellen der Post. Doch die Briefe blieben verschollen. Im Februar teilte man Voßdahls dann mit, dass die Nachforschungen eingestellt wurden. "Die Post macht es sich da ziemlich einfach. Ich wurde von einer Stelle zur nächsten verwiesen, und ich hatte keinen festen Ansprechpartner", erzählt die St. Töniserin. Das sieht die Deutsche Post naturgemäß anders. "Unser Kundentelefon wurde gerade erst als eine der besten Hotlines in Deutschland ausgezeichnet", weiß Pressesprecher Dieter Pietorck zu berichten. Dass Frau Voßdahls mehrere Ansprechpartner hatte und an verschiedene Stellen verwiesen wurden, liege nicht daran, dass es keine festen Ansprechpartner innerhalb der Post gebe, ergänzt sein Kollege Fritz Budgereit. Vielmehr habe das damit zu tun, dass Frau Voßdahls sich nicht mit der Antwort abgefunden hatte, die Briefe seien nicht aufzufinden. Und deshalb immer wieder aufs Neue den Kontakt zu den Servicestellen suchte. Daher sei sie an verschiedene Abteilungen verwiesen, die sich mit dem Auffinden von verloren gegangenen Postsachen beschäftigen, sagt Fritz Budgereit.

Auch auf die Frage, warum die Briefe nicht gefunden werden konnten, hat Budgereit eine Antwort. "Das liegt daran, dass es ganz normale Briefe waren. Die haben keinen eigenen Identifizierungs-code, und so können wir auch nicht nachvollziehen, was mit ihnen passiert ist."

Ebay-Verkäuferin: Seit mehreren Jahren ist Christa Voßdahls als Verkäuferin bei Ebay aktiv. Sie bietet dort unter anderem Schmuck und Parfums zum Verkauf an.

Internet-Auktionen: In dem Internetauktionshaus Ebay hat man die Möglichkeit, Waren zum Verkauf anzubieten. Die Angebotspalette reicht von antiken über gebrauchte bis zu neuen Artikeln. Andere Nutzer können für die Ware bieten. Wer bis zu einem festgelegten Termin das höchste Gebot abgibt, bekommt den Zuschlag.