Schiefbahn: Soziales - Neuer Träger für Begegnungsstätte
Caritas will ein Servicezentrum schaffen und Synergien nutzen.
Schiefbahn. Bisher war die Haltung im Sozialausschuss immer ablehnend. Aber nachdem der Caritasverband bei SPD, CDU und Seniorenbeirat das Konzept für die Trägerschaft der städtischen Begegnungsstätte im alten Schiefbahner Rathaus vorgestellt hatte, gab es jetzt in einer Sondersitzung ein überraschendes Votum: Ohne eine einzige Gegenstimme wurde die Übernahme der Trägerschaft durch die Caritas akzeptiert.
Die CDU - das betonte der Ausschuss-Vorsitzende Dieter Lambertz jetzt noch einmal - möchte künftig früher in Entscheidungsprozesse der Verwaltung eingebunden werden. Und für die SPD gibt es mögliche Träger, die der Partei politisch näher stehen als die Caritas.
Kein Wunder, dass die beiden großen Parteien zunächst nicht begeistert waren, als über den Trägerwechsel diskutiert wurde.
Dabei hatte die Argumentation der Verwaltung von Anfang an Hand und Fuß: Die städtische Kollegin, die die Begegnungsstätte in Schiefbahn leitet, soll im Geschäftsbereich Finanzen neue Aufgaben übernehmen. Und weil das Freiwilligenzentrum im selben Haus untergebracht ist, biete sich - so die Verwaltung - die Chance, Synergieeffekte zu nutzen. Die Situation sei also mit der in anderen Begegnungsstätten nicht vergleichbar.
Marita Gentsch und Michaela Lichy vom Caritasverband sprühen nur so vor Ideen. Sie werden alle Schiefbahner Senioren ab 55 Jahren anschreiben und fragen, wie sie sich die Begegnungsstätte vorstellen.
Diese so genannte aktivierende Befragung soll auch ausloten, wer ehrenamtlich welche Angebote einbringen könnte. "Wir denken da vor allem an junge Rentner, in denen möglicherweise wertvolle Talente schlummern", erklärte Michaela Lichy, Leiterin des Bereichs "Caritas in Gemeinden", gegenüber der WZ.
Im Rahmen einer Veranstaltung sollen dann alle, die an der Befragung teilgenommen haben, eingeladen werden. "Die Begegnungsstätte soll vermehrt auch ein Servicezentrum für Senioren werden", so der Plan von Marita Gentsch, die die Leitung des Projektes übernehmen wird.
Der offene Treff in seiner jetzigen Form soll bestehen bleiben. Zusätzlich sollen sich jedoch selbst organisierte Gruppen entwickeln, die offen sein müssen für neue Interessenten.