Tönisvorst: Cray-Valley-Pläne schon in Arbeit
Die 40 000 Quadratmeter große Fläche an der Mühlenstraße soll Gewerbegebiet werden.
Tönisvorst. Thomas Goßen macht Dampf: "Noch in diesem Jahr werden wir dem Planungsausschuss ein Konzept zur Entwicklung des Cray-Valley-Geländes vorstellen", erklärte der Tönisvorster Bürgermeister im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung.
Die 40 000 Quadratmeter große Fläche südlich und nördlich der Mühlenstraße hatte jüngst ein Gutachten der IHK als mögliches Gewerbegebiet ins Gespräch gebracht.
Doch Goßen ist offenkundig schon länger an der Sache dran: "An meinem ersten Arbeitstag als Bürgermeister im Oktober 2009 hatte ich deshalb schon Vertreter von Cray Valley bei mir im Büro."
An freien Gewerbeflächen in eigenem Besitz mangelt es der Stadt schon lange. Das wird auch immer wieder von der Politik beklagt. Das große Gelände an der Mühlenstraße käme da wie gerufen.
"Die Altlasten-Sanierung ist dort vorbildlich gelaufen, für eine weitere Entwicklung gibt es also keine wesentlichen Beeinträchtigungen mehr", betont Goßen. In den Kaufverhandlungen müsse nun jedoch geklärt werden: "Gibt es eine wirtschaftliche Lösung, die für beide Seiten vertretbar ist?"
Eigentümer ist der französische Mineralölkonzern Total, Muttergesellschaft des Kunstharz-Herstellers Cray Valley. Schon im kommenden Winter werde sicher klar sein, was mit den Franzosen geht - oder auch nicht. Man sei ständig im Gespräch.
Um das Gelände zu entwickeln, muss die Stadt laut Goßen einen neuen Bebauungsplan aufstellen. "Der vorhandene ist uralt, dort gilt doch teils noch das Preußische Fluchtliniengesetz." Der Stadtverwaltung schwebe vor, auf der über 30000 Quadratmeter großen Fläche südlich der Mühlenstraße (Aldi-Seite) ein klassisches Gewerbegebiet einzurichten.
"Nichts, was Krach und Dreck macht", so Goßen, solle sich dort ansiedeln, schließlich wolle man sich im Vergleich zum früheren Zustand verbessern. Klassische Mittelständler, familiengeführte Unternehmen, Firmen-Neugründungen schweben ihm vor.
Auf der anderen Straßenseite ist aus seiner Sicht ein Mischgebiet für Wohnen und Arbeiten denkbar. "Dort sind wir bei den Planungen auch schon weiter in den Details", verrät der Bürgermeister.
Der Bedarf ist groß, wie Thomas Goßen in Gesprächen mit Firmenvertretern immer wieder feststellt: "Ich höre oft: Wenn Ihr da mal Flächen habt, dann vergesst uns nicht." Er selbst fände es daher "klasse", wenn sich die Cray-Valley-Pläne realisieren ließen.
Sieht er sich doch als oberster Wirtschaftsförderer der Stadt. Was auch nach außen dokumentiert wird: Eine neue Vollzeit-Stabsstelle für Wirtschaftsförderung, die in Kürze in der Verwaltung eingerichtet wird, soll nur zwei Büros neben Goßen ihren Schreibtisch bekommen.