Schiefbahn: Geheizt wird mit verbrauchter Luft
Klimaschutz stand im Mittelpunkt einer Info-Veranstaltung der IHK im Kaiserhof. Das Restaurant geht mit gutem Beispiel voran.
Schiefbahn. Keine langatmigen theoretischen Vorträge erwarteten die Unternehmer, die sich gestern im Restaurant Kaiserhof über Klimaschutz durch Energieeffizienz informieren wollten.
Vielmehr hatte der Veranstalter, die IHK Mittlerer Niederrhein, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag als Referenten Firmenvertreter eingeladen, die in Sachen Energiesparen schon aktiv sind und von ihren Investitionen erzählen konnten. Aufklärung anhand praktischer Beispielen stand also an.
Bestes Beispiel war der Veranstaltungsort selbst. Der Kaiserhof verfügt seit März über eine Wärmerückgewinnungsanlage. Die ließ der Investor im Zuge umfangreicher Umbauten durch das Willicher Unternehmen Pooch Klimatechnik installieren.
"Der Kaiserhof verfügt über einen Luftwärmetauscher mit einem hohen Wirkungsgrad von 86 Prozent", informierte Jörg Pooch. In der Praxis sieht es so aus, dass die verbrauchte Luft des gesamten Restaurantkomplexes abgesaugt wird.
Diese Luft gelangt nicht einfach nach draußen, sondern ihr wird die Wärme entzogen. Damit wird dann wiederum geheizt. Dabei findet ein 100-prozentiger Luftaustausch statt, bei dem sich die beiden Luftströme, Alt- und Frischluft, nicht vermischen.
Durch die Wärmerückgewinnung konnte beim Einbau einer neuen Heizanlage einiges gespart werden. Das Restaurant hätte bei seiner Größe eine 47 Kilowatt starke Anlage gebraucht, damit es die Gäste schön warm haben.
Dank der Rückgewinnung ist nun nur eine elf Kilowatt starke Heizung notwendig. Das gleiche gilt für den Bar-Bereich. Statt 27 werden nur sechs Kilowatt benötigt.
"Die Anlage zieht nicht nur die verbrauchte Luft ab und gibt frische Luft ein, sondern sie spart Energie, schont die Umwelt und das Portmonee", betont Hausherrin Katrin Hiller. Zudem benötige die Heizanlage weniger Platz. Der gewonnene Raum könne als zusätzliches Lager genutzt werden.
Die Anlage im Kaiserhof ist auf dem neuesten Stand der Technik und laut Pooch nahezu wartungsfrei. Lediglich die Filter müssten ab und zu gewechselt werden.
Wie viel Energie weniger verbraucht wird und wie hoch die eingesparten Kosten sind, kann derzeit noch nicht gesagt werden. Dafür müsse das erste Jahr abgewartet werden. "Aber ich bin mir sicher, dass wir eine immense Summe sparen und die Umwelt schonen", sagt Katrin Hiller.