Schlepper- und Literaturbörse: Trecker-Träume im Schlepptau

Der Klaus Rabe Verlag organisiert die Schau samt Literaturbörse. In Halle 31 stehen viele historische Wagen.

Willich. Aus dem gesamten Rheinland reisten am Sonntag Trecker- und Nutzfahrzeug-Fans nach Willich. Sogar Kennzeichen mit ostfriesischen Nummernschildern wurden im Stahlwerk Becker gesichtet: Sonntagsausflug zur Schlepper- und Literaturbörse.

Der Klaus Rabe Verlag und das Nutzfahrzeugmuseum Halle 31 e. V. veranstalteten sie. „Wir machen vier Börsen im Jahr“, sagt Verlagsinhaber Klaus Rabe. Der Schwerpunkt wechselt.

„Februar ist günstig für die Schlepperbörse“, sagt Rabe, der als Journalist für „Auto Motor Sport“ tätig war, bevor er vor 30 Jahren seinen Verlag gründete, der „Die Schlepperpost“ und den „Historischen Kraftverkehr“ herausgibt. Zusammen mit dem Museum ist er seit zwölf Jahren im Stahlwerk beheimatet und beschäftigt mittlerweile 20 Mitarbeiter.

Im Februar schrauben die Besitzer historischer Traktoren viel an ihren Fahrzeugen und schauen nach Ersatzteilen. „200 Euro“ will beispielsweise der Händler aus Hennef für die alten Bosch-Rücklichter, die auf viele alte Pkw, Lkw und Zugmaschinen passen und nicht gerade chromblinkend strahlen.

Eine Ersatzteilliste aus dem Jahr 1925 für eine Maschine der Deutschen Kraftpflug Gesellschaft soll für 400 Euro den Besitzer wechseln. Der Vater des Händlers liefert die Firmengeschichte dazu.

„Die wurden später Hanomag“, wo er selbst beschäftigt war. Pin Ups mit Veedol-Reklame sind ebenso zu finden wie Modellautos von Steiff, die hier eine Zeit lang hergestellt wurden und heute stolze Preise erlangen.

200 Euro wird für einen Modell-Unimog verlangt. 7500 Euro möchte Tobias Porschen für den Landini-Traktor haben, den er zusammen mit Jörg Scepanski im Maßstab von 1:6,5 gebaut hat, der mit Kraftstoffgemisch betrieben wirklich fährt und in der Museumshalle den typischen Geruch von Zweitaktmotoren verbreitet. „Wir haben drei Stück gebaut“, sagt der gelernte Werkzeugmacher Porschen. „Darin stecken allein 1600 Euro Material.“ Ein Exemplar geht an einen Sammler in Süddeutschland.

Viele Händler bieten neue Plastik-Modelle, die das Herz jedes kleinen Jungen höher schlagen lassen, weil man mit ihnen noch wirklich spielen kann. Ein Anbieter aus Gangelt bei Heinsberg bietet dazu maßstabsgerechte Stroh-, Heuballen, kleine Rund- und Rechteckballen aus Holz.