Schulsozialarbeit Tönisvorst „Nicht in der Schule, aber für euch da“
Tönisvorst · Das Team der Schulsozialarbeit in Tönisvorst steht Schülern und Eltern auch in der Corona-Krise zur Verfügung.
„Auch wenn wir nicht in der Schule sind, sind wir doch für Schüler und Eltern da.“ Tanja Dückers, Schulsozialarbeiterin in Tönisvorst, setzt hinter den Satz, der wegen seiner Selbstverständlichkeit in normalen Zeiten keine hervorzuhebende Erwähnung wert wäre, ein Ausrufezeichen. Es ist notwendig in einer Zeit, die von vielen Fragezeichen begleitet wird.
Seit sechs Wochen ist Tanja Dückers, die für die Jahrgänge fünf, sechs und sieben an den beiden weiterführenden Schulen der Stadt professionelle Ansprechpartnerin mit Kumpelimage ist, zu Hause. So lange dauert bereits die ihr verordnete Corona-Zwangspause – so wie sie für alle galt und viele noch gilt, die beruflich mit Schule zu tun haben.
Seit Mitte März bedeutet das lange Wochen ohne direkten Kontakt zu den meisten Schülern. Sechs Wochen ohne den alltäglichen, quirligen Lärmpegel eines Schulapparates.
Tanja Dückers vermisst das „Hallo sagen“ in den Schulgängen. Die Besuche der Schüler in ihrem Büro. „Dieses Zuhausesein ist wie ein Entzug. Langsam reicht es!“
Die praktische Umsetzung ihrer Aufgaben im direkten Gespärch, niederschwellig, nah, spontan, das fehlt ihr sehr. „Wir sind gezwungen zu Hause zu sein, aber wir sind trotzdem ansprechbar!“ Über E-Mail, Facebook, Rückrufbitte.
Damit spricht Tanja Dückers auch für ihre Kollegen. Für Sabine Jakubowski, die die Jungen und Mädchen in den Grundschulen Vorst und Hülser Straße betreut. Für Eva Hachmann, die normalerweise in der GGS Corneliusstraße und in der katholischen Grundschule St. Tönis (Schulstraße) ein und ausgeht.
Und für Frederik Bovendeerd, den dienstältesten Schulsozialarbeiter im Tönisvorster Quartett. Boverndeerd ist derjenige, der schon wieder im Schulgebäude zurück ist. Dückers: „Er ist seit Donnerstag wieder vor Ort und macht im Rahmen der Berufsberatung Laufbahn- und Abschlussgespräche für die Zehner.“ Für seine drei Kolleginnen ist die Homeoffice-Zeit noch nicht zu Ende.
Kontakt halten sie über Facebook-Posts, mit denen sie zum Beispiel auf Angebote für Kinder und Jugendliche aufmerksam machen. So wie es auch die Leiterinnen des Jugendfreizeitheims JFZ in St. Tönis tun.
Aber Tanja Dückes sehnt sich nach dem direkten Austausch. „Wir verbringen in Vollzeit sonst ja fast mehr Zeit mit den Schülern und an der Schule als mit der eigenen Familie.“
Statt des fortwährenden E-Mail-Checks will Dückers wieder ins persönliche Gespräch. Die Konzeptarbeit läuft weiter, der Informationsfluss mit den Lehrern auch. Aber Dückers weiß, dass gerade ihre Jahrgangsstufen bis zur Rückkehr ins Klassenzimmer noch Geduld aufbringen müssen.
Daher hat sie für den direkten Kontakt noch einmal alle Kommunikationswege zu sich und den Kollegen aufgelistet. Für Fragen, bei Kummer, für Gespräche, jederzeit. Oder einfach für ein „kurzes Hallo. Das würde mich sehr freuen“.