Schummers Bericht aus Berlin

Der CDU-Abgeordnete berichtet in der Sommerpause über seine Arbeit.

Kreis Viersen/Berlin. Der Karikaturist hat seine künstlerische Freiheit genutzt und lässt Angela Merkel fragen: "Na, Uwe, was steht denn heute drin?" Gemeint sind Uwe Schummer und sein "Berliner Tagebuch", das der CDU-Bundestagsabgeordnete für den Kreis Viersen im Internet führt. Allerdings: In Wahrheit duzt die Kanzlerin ihren Parteifreund vom Niederrhein nicht, wie Schummer erklärt.

Am Freitag, mitten in der politischen Sommerpause, stellte der Willicher in Viersen seinen Jahresbericht 2009 vor. Aufgeführt sind unter anderem 311 Bürgeranliegen, bei einem Drittel davon habe er helfen können. So habe er sich etwa für eine Familie aus seinem Wahlkreis eingesetzt, deren Kind während des Erdbebens in Haiti verschollen gewesen sei. Es wurde schließlich gefunden und nach Deutschland ausgeflogen.

Doch Schummer betont auch seine Grenzen: "Wenn sich jemand an mich wendet und sagt, er bekomme von der Bank kein Darlehen, kann ich auch nicht helfen."

Besonders stolz ist der Unionspolitiker auf den regen Besuch aus der Heimat: Mit 2368 Besuchern aus dem Kreis Viersen im vergangenen Jahr sei ein neuer Höchststand erreicht worden. Kollegen im Bundestag bekämen durchschnittlich nur Besuch von 800 Menschen im Jahr.

Wer sich für den Alltag eines Abgeordneten interessiert, kann sich den Jahresbericht (mit Tagebuch) in gedruckter Form bei der Kreis-CDU besorgen. Darin geht es um Themen wie das "Personalkarussell" bei der CSU oder "Lärmschutz für Dülken". Auch verbale Attacken auf den politischen Gegner sind darin zu finden.

Angela Merkel wird von Uwe Schummer verteidigt: Trotz reichlicher Kritik von vielen Seiten an Schwarz-Gelb spricht er etwa von "exzellenter Arbeit". Allerdings gibt er zu, dass die Koalition "sehr schlecht" gestartet sei.