Willich: Stromleitungen kommen unter die Erde

Die Stadtwerke Willich setzen ein Gesamtpaket zur Netzerneuerung um. Der Verkehr wird dadurch teilweise ausgebremst.

Willich. Der Donkweg zwischen Anrath und Beckershöfe ist ein beliebter Schleichweg: Autofahrer, die dem morgendlichen Stau auf der L361 in Richtung Autobahn-Zufahrt Münchheide ausweichen wollen, nutzen ihn gerne, um dort über Wiesen und Felder schneller voran zu kommen. Seit etwa 14 Tagen wird ihr Elan allerdings gebremst: Die Stadtwerke Willich haben damit begonnen, etappenweise die stromführende Freileitung gegen ein Erdkabel auszutauschen.

Die Maßnahme ist Teil eines Gesamtpaketes zur Netzerneuerung, das sich die Stadtwerke in diesem Jahr 1,4 Millionen Euro kosten lässt. "Kurz- und mittelfristig werden dabei verschiedene Maßnahmen umgesetzt", sagt Udo Brands, Hauptabteilungsleiter für den Bereich Service.

Erneuert wird die gesamte Leitung zwischen Siemensring und Areal Fadheider Straße, wovon auch der Donkweg betroffen ist. Außerdem eine Freileitung, die aus der Sektion Beckershöfe kommend nach Osten in Richtung Siemensring und damit auch über die Autobahn läuft. Auch sie kommt in die Erde. Was Gründe hat: "Nach wie vor sind - etwa bei Gewittern oder auch Stürmen - umstürzende Bäume und abbrechende Äste die Hauptursache von Störungen im Netz", sagt Brands.

Anwohner Johann van den Bongard kann sich allerdings nur an einen Stromausfall erinnern: "Damals hatte ein Landwirt einen Mast erwischt." Gegen die Verlegung von Erdkabeln hat der Imkermeister nichts, ihn stören aber die plötzlichen Sperrungen der Straße. So war gestern zum Beispiel aus Richtung Beckershöfe die Durchfahrt verboten, für die vielen Kunden des Imkers gab’s kein Durchkommen.

Zurück zu den Stadtwerken: Wo es geht, versuchen sie, Synergieeffekte zu nutzen: Als Versorger in Sachen Strom, Gas und Wasser werden mehrere Leitungstypen gleichzeitig verlegt. So im Falle einer Gasleitung von der Hausbroicher zur Fadheider Straße: Hier wird eine weitere, zusätzliche Leitung herübergezogen, um die Versorgungssicherheit Anraths mit Gas zu erhöhen.

Neue Gasleitungen werden zurzeit noch an der Mittelstraße verlegt, Stromarbeiten auf der Krefelder Straße sind schon beendet. Auf dem Donkweg dagegen wird noch bis Ende September gearbeitet: Wegen schwieriger Grundstücksverhandlungen, so Udo Brands, komme es dort zu Verzögerungen: "Eigentlich wollten wir innerhalb von vier Wochen fertig sein."