Schwerbehinderter hat kein Zugang zu Telefon und Internet
Friedrich-Wilhelm Kaiser (75) kann weder selbst anrufen noch ins Netz. Für Vodafone ist das noch keine „Großstörung“.
St. Tönis. Friedrich-Wilhelm Kaiser ist genervt. Seit vergangenem Donnerstag funktioniert sein Telefon nur noch in eine Richtung. Man kann ihn anrufen, aber er kann nicht selbst heraustelefonieren. Auch die Internetverbindung funktioniert nicht.
„Ich kann keine Buchungen, keine Überweisungen machen“, klagt er. Der 75-Jährige ist schwerbehindert und auf den Rollstuhl angewiesen. Der Weg zur Bank ist für ihn sehr beschwerlich. Auch informiert er sich über das Internet und bleibt mit Menschen in Kontakt. „Ich war lange in der Politik aktiv und nutze das Internet auch, um auf dem Laufenden zu bleiben.“
Mehrfach meldete er sich bei der Servicehotline. Aber sein Telefonanbieter Vodafone habe ihm zunächst nicht wirklich weiterhelfen können. „Man vertröstet mich immer wieder. Sie sagen jeden Tag, dass es erledigt wird“, ärgert sich der St. Töniser, der im Bereich Laschenhütte wohnt. Dann sollte übers Wochenende etwas passieren — aber auch am Montag konnte der Mann immer noch nicht telefonieren. Daraufhin wandte er sich an die WZ.
Auf Nachfrage erklärte das Telekommunikations-Unternehmen, das Thema werde mit hoher Priorität bearbeitet. Laut Vodafone sind rund 30 Haushalte in der näheren Umgebung von der Störung betroffen. Das ist für Vodafone noch keine „Großstörung“, so die Pressestelle der Firma.
In einem Hauptverteiler sei ein technisches Modul defekt, das ausgetauscht werden müsse. Seit der vergangenen Woche arbeite man an diesem Problem. Es sei ungewöhnlich, dass dieses Modul ausfalle. Der Ersatz müsse nun geliefert und dann eingebaut werden. Zwar könne man noch nicht genau sagen, wann die Störung endgültig behoben ist. „Aber es wird sehr zeitnah passieren“, so Sprecher Bernd Hoffmann. „Wir können uns nur dafür entschuldigen. Wir werden sehr kulant damit umgehen“, so Hoffmann.
Vodafone hat Friedrich-Wilhelm Kaiser bereits angeboten, einen Teil der Gebühren für den Monat zu erstatten. „Aber davon geht der Ärger ja auch nicht weg“, so Kaiser.