Willich Sperrbezirk um Höfe bleibt noch bestehen
Nach einer Pferdeinfektion kehrt beim Poloclub erst ganz allmählich Normalität ein. Zwei Ponys waren eingeschläfert worden.
Willich. Schon seit zwei Monaten gibt es einen Sperrbezirk zwischen Wekeln und Schiefbahn rund um zwei Pferdehöfe. Grund: Am 7. Juli waren Fälle von Infektiöser Anämie, zu Deutsch: ansteckende Blutarmut, bei zwei Polopferden bekannt geworden. Das hat bis heute erhebliche Konsequenzen. So musste unter anderem eine Deutsche Meisterschaft abgesagt werden.
Doch der Reihe nach. Auf Anordnung des Kreisveterinäramts Viersen wurden seinerzeit die beiden infizierten Tiere eingeschläfert und eine Sperrzone von einem Kilometer um die Höfe herum eingerichtet. Die rund 150 anderen Pferde, die dort leben, mussten tierärztlich untersucht werden. Die Ergebnisse waren aber negativ.
Die Krankheit wird über Antikörper im Blut der betroffenen Tiere nachgewiesen. Diese Antikörper werden teilweise erst nach 90 Tagen erkennbar. Daher gibt es eine zweite Untersuchung, weshalb die Sperrzone bis mindestens 7. Oktober aufrecht erhalten bleiben muss.
Das alles beeinträchtigt unter anderem den Turnierbetrieb des auf Haus Hülsdonk ansässigen Rhein Polo Clubs Düsseldorf. „Mit den Pferden innerhalb des Sperrbezirks können wir trainieren. Die Deutsche Meisterschaft auf unserem Gelände in der mittleren Spielklasse musste aber vollständig ausfallen“, sagt Philipp Gesell, Verantwortlicher des Clubs, im Gespräch mit der WZ. Denn weder dürfen die 150 Pferde den Sperrbezirk in Willich verlassen, noch andere in die Sperrzone gebracht werden.
Willich ist nicht als einzige Stadt betroffen: „Es gab Sperrzonen in ganz Deutschland. Das betrifft die gesamte Polo-Szene.“ Der Ursprung dieser Infektion lag bei einem Hof in Bremen. Durch diesen Vorfall werde sich in der Szene einiges ändern. „In Zukunft werden alle Pferde vor der Saison untersucht und nur Pferde mit negativen Ergebnissen dürfen an der Saison teilnehmen. Das war bisher nicht so“, erläutert Gesell.
„Ich gehe davon aus, dass nach dem 7. Oktober wieder ein ordentlicher Spielbetrieb aufgenommen werden kann“, hofft er. „Auch wenn die aktuelle Saison bereits vorbei ist, wollen wir, solange der Herbst es zulässt, Rasenpolo anbieten. Wir sind dabei von Wetter und Lichtverhältnissen abhängig“, schließt Gesell ab.