„Springmaus Alaaf“ und „St. Tönis Klappertüt“
„Janz Jeck“ hieß das Programm des Improvisations-Theaters im Forum Corneliusfeld.
Tönisvorst. Wie ruft man nun im St. Töniser Karneval? Die Springmäuse wussten es am Ende des närrischen Programms „Janz Jeck“ nicht so wirklich. Ob Klapperhuh, Lapperdü oder Lappedu — das eigentliche Klappertüt kam im Stimmengewirr des gemischten Publikums nicht so richtig bis zur Bühne durch. Was auch verständlich war: Die Gäste im ausverkauften Forum kamen auch aus Helau-lastigen Nachbarorten wie Krefeld, Düsseldorf und auch Mainz. „Breetlook“ und andere Schlachtrufe waren auch dabei.
Klar, dass Norbert „Nobby“ Frieling, „Sitzungspräsident“ des Improvisationstheaters, nicht so ganz richtig lag. Richtig lagen die drei Akteure des Abends — neben Norbert Frieling waren das Paul Hombach und Vera Pass — allerdings mit ihrem Programm. Nach dem Einzug mit Narrenkappe und Mariechenkostüm dauerte es keine zehn Minuten, und die letzten Lachmuskeln im Publikum waren gelockert.
Interaktiver Karneval wurde gefeiert, und auch das amtierende Dreigestirn der Stadt feierte mit. Mit den Familien saßen die drei ganz in Zivil im „Gepäcknetz“ des Forums. Für die ersten Lacher musste die im Rheinland wenig geliebte Landeshauptstadt Düsseldorf herhalten. „Wenn das Bier wenigstens schmecken würde.“ Und die Herren im Saal durften die Damen mit einem spontanen Brunftschrei begeistern, bevor die ersten Improvisationen starteten.
Auch wenn sich die Reihenfolgen in den Programmen ähneln — Publikum und Ensemble wissen nie, wie der Abend verlaufen wird. Beim obligatorischen Puppenspiel — Andrea und Oliver wurden als Spieler aus dem Publikum geholt — ging es um den Kauf eines Buntstift-Kostüms.
Eine Behörde musste sich mit einem absurden „Bützverbot am Dixie-Klo“ auseinandersetzten und Paul Hombach improvisierte an den Tasten „Drink doch ene mit“ als Choral von Bach oder im Free Jazz. Bohlen wollte er da nicht als Komponist haben.
Die hohe Kunst der Improvisation gab’s im zweiten Teil nach einem zweisprachigen Zwiegespräch über das Fremdknutschen. Hier unterhielt sich das Ensemble mit Maike und Ingo aus Viersen und improvisierte umgehend Musical um die Themen des Gesprächs. Publikum und die beiden Viersener waren begeistert. Klar, dass die drei Springmäuse nicht ohne eine kleine Zugabe von der Bühne gingen. Mit Riesenapplaus wurden die Akteure schließlich zu ihrem nächsten Auftritt entlassen. „Janz Jeck“, wie auch das hiesige Dreigestirn nach der Veranstaltung konstatierte. Und die vier jungen Damen, die als Clowns verkleidet, das „Springmaus Alaaf“ verfolgten. Zwar als einzige im Publikum mit Verkleidung, aber mit mindestens demselben Spaß wie alle anderen.