Stadtgeflüster: Da wärmt nicht nur die Mütze
Nicht nur Wintersportler haben auf der Stirn stehen, für was sie werben. Den Beweis tritt das Geflüster dieser Woche an.
Willich/Tönisvorst. Eisig und kalt pfiff der Wind am vergangenen Wochenende durch Willich, das doch (H)Ort für ein Fest mit Frühlingsgefühlen sein sollte. Der Griff zur luftigen Garderobe, sofern sie sich schon im Schrank befindet, ist sicher nicht die richtige Wahl für einen Bummel unter freiem Himmel gewesen. Alles richtig gemacht hat da Pfarrer Markus Poltermann. Er war mit werbender, Pardon, wärmender Mütze unterwegs, bei der man nicht erst aufs innere Etikett schauen musste, um zu erfahren, dass diese Wollmischung gegen Unter-Null-Grade ausreichend schützt. „Jesus wärmt“ stand auf der Stirnseite. Man darf nun gespannt auf Poltermanns Sommer-Outfit sein.
Willi Jansen aus Alt-Willich beklagt, dass die Dog-Stations, die unter anderem am Kaiserplatz und in Wekeln stehen, ständig leer seien. Sprich: Es fehlt an Tüten. Er selbst findet es richtig, dass die Halter den Dreck ihrer Hunde selbst entfernen. Als Herrchen von Timmi, einem kleinen Mischling, nimmt er selbst Tüten von zu Hause mit.
Am Wochenende tobte mal wieder „Willi Wisch“ durch Willich: Viele Freiwillige waren unterwegs, um die Stadt von Müll zu befreien. Eine tolle Sache. Die Symbolfigur des traditionellen Frühjahrsputzes macht ihrem Namen allerdings schon lange keine Ehre mehr: Die entsprechenden Schilder (siehe Foto unten), die an verschiedenen Stellen in der Stadt stehen, sind stark verdreckt. Auch hier wäre ein „Wisch“ mal angebracht.
Vor einer Woche haben wir an dieser Stelle unter der Überschrift „Fahrschule statt Blumenladen in St. Tönis?“ über ein leerstehendes Ladenlokal an der Hochstraße berichtet. Dabei entstand der Eindruck, als habe der „Flüsterer“ mit der Eigentümerin des Hauses gesprochen und von ihr „fehlende Begeisterung über die Vermietung an eine Fahrschule“ vernommen. Tatsächlich gab es keine Gespräche zwischen dem Flüsterer und der Eigentümerin. Und auch von einer „fehlenden Begeisterung“ kann nicht die Rede sein. Entsprechende Gerüchte entbehren jeder Grundlage, betont die Eigentümerin.
Auch wenn es im Moment nicht danach aussieht: Trotz Schnee und Eis können sich die Verbraucher schon auf die Erdbeerernte des Jahres 2013 „vorfreuen“, meint Frank Mertens vom Willicher Obsthof Mertens. An den Tunnelpflanzen und in den schwarzen, mit Vlies abgedeckten Dämmen sind die Blütenansätze nach den vier warmen Tagen in der letzten Woche schon gut zu sehen — und auch die Minustemperaturen können den Blüten nichts anhaben: „In den Tunneln haben wir jetzt noch zwei Grad plus. Das kommt daher, dass wir schon beregnen und das Wasser die Wärme in den Boden gibt“, sagt der Fachmann. „Sobald die Sonne wieder scheint, geht es weiter.“ Stillstand herrscht dagegen bei den Freiland-Erdbeerkulturen: Dort haben sich noch keine Blütenansätze gebildet, daher beeinträchtigt der momentane Frost auch nicht die zu erwartende Ernte.
Eine Vorreiterrolle nimmt der neue McDonald’s in St. Tönis ein. Es ist eine der ersten deutschen Filialen des Unternehmens mit einem neuen Bestellsystem. Doch das verärgert aufgrund von Wartezeiten von teilweise fünf bis zehn Minuten so manchen Kunden. In St. Tönis gibt es den Burger nicht mehr direkt auf die Hand. Nach der Bestellung erhält der Kunde eine Quittung mit Nummer. Erscheint die auf dem Bildschirm über den Kassen, kann das Essen abgeholt werden.
Auch wenn man sich zweimal anstellen müsse, werde dadurch laut McDonald’s im Durchschnitt die Wartezeit verkürzt. Das sieht im Einzelfall aber anders aus: Ein Familienvater war sauer, weil er nach zehn Minuten immer noch keine Ware erhalten hatte. Sein Geld bekam er daraufhin wie gefordert zurück. Übrigens: Bundesweit sollen in den nächsten Jahren alle Filialen auf dieses Bestellsystem umgerüstet werden.
Sonntag hat die Firma Holz-Kids („Werki“) zusammen mit Burger King einen „Familyday“ in Tönisvorst veranstaltet. Der Familientag fand auf dem Gelände der Burger-Brater an der Düsseldorfer Straße statt. Es war auch eine mobile Werkstatt vor Ort, in der sich die kleinen Nachwuchshandwerker bei der Holzverarbeitung versuchen durften und verschiedene Werkzeuge an die Hand bekamen. Kinderschminken, Basteln und Malen rundeten die Familien-Aktionen ab.