Registrierungsaktion Stammzellspende: Oberstufenschüler wollen die kleine Nour retten

Das vierjährige Mädchen aus Berlin leidet unter einer schweren Erkrankung des blutbildenden Systems.

Foto: Andreas Bischof

Willich/Berlin. Die vierjährige Nour aus Berlin ist ein kleiner Wirbelwind. Sie geht gerne in den Kindergarten und tobt dort mit ihren Freunden. Doch daran ist derzeit nicht zu denken: Nour leidet an der sogenannten Sichelzellkrankheit, einer schweren Erkrankung des blutbildenden Systems. Nur eine Stammzelltransplantation kann ihr Leben noch retten. Um ihr und anderen Patienten zu helfen, planen Schüler der Willicher Robert-Schuman-Europaschule heute gemeinsam mit der Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine Aktion zur Gewinnung neuer potenzieller Stammzellspender.

Nour kann nur überleben, wenn es irgendwo auf der Welt einen Menschen mit nahezu den gleichen Gewebemerkmalen gibt, der zur Stammzellspende bereit ist. Bislang war die weltweite Suche jedoch erfolglos. Deshalb hat die AG „Schule ohne Rassismus — Schule mit Courage“, die von Anja Bargfeld geleitet wird, gemeinsam mit der DKMS die Registrierungsaktion vorbereitet.

„Eine Schülerin gab den Anstoß dazu. Sie engagiert sich schon länger für die DKMS, da es in ihrem Bekanntenkreis einen ähnlichen Krankheitsfall gibt“, berichtet der Leiter der Oberstufe, Burkhard Brörken.

Die AG hofft, dass sich möglichst viele der 280 Oberstufenschüler registrieren lassen. Sie müssen mindestens 17 Jahre alt sein. Die Daten der Minderjährigen werden bis zu ihrem 18. Geburtstag gesperrt und erst mit ihrer Volljährigkeit für den Suchlauf freigegeben.

Die Aktion findet heute von 10.45 bis 12.30 Uhr im Forum der Europaschule statt. Vor der eigentlichen Typisierung gibt es für die Schüler einen Infovortrag zum Thema Blutkrebs und Stammzellspende. Dabei wird auch ein Stammzellspender berichten, der authentisch vermitteln kann, was Stammzellspende und damit Leben spenden wirklich bedeutet.

Während der Aktion kommt es natürlich zu Unterrichtsausfällen. „Doch soziales Engagement muss in unserer Schule Platz haben“, betont Burkhard Brörken.

Da Typisierungen Geld kosten (siehe Kasten), das nur über Spenden aufgebracht werden kann, ist in der Gesamtschule übrigens noch vor dem Ende des Schuljahres ein sozialer Tag vorgesehen. Schüler gehen dabei in Firmen und bitten um Spenden.