Tagung: Letten-Tag-Premiere in Neersen

Die Beziehung mit dem baltischen Land standen im Mittelpunkt.

Neersen. Der wohl größte Erfolg der Ersten Deutsch-Lettischen Partnertagung ist, dass es künftig regelmäßig solche Veranstaltungen geben wird. Wolfgang Brock vom Deutsch-Lettischen Freundeskreis zog jetzt eine überaus positive Bilanz: "Unsere Erwartungen wurden übertroffen." In Neersen hatten sich am Wochenende rund 50 Tagungsgäste aus allen Teilen Deutschlands, aber auch aus Lettland, getroffen.

"Wir wissen viel zu wenig über andere Partnerschaften mit Städten in Lettland", so Mitorganisatorin Agnes Brock gegenüber der WZ. Und sie fügt schnell hinzu, wozu dieses Unwissen bereits geführt hat: "Wir haben einmal Sachspenden abweisen müssen, weil in Smiltene der Bedarf gedeckt war und wir keinen Kontakt zu anderen Städten in Lettland hatten."

Seit anderthalb Jahren hatte der Neersener Verein Adressen gesammelt. So konnte jetzt beispielsweise Angelika Scheffler von der Stadtverwaltung Rostock eingeladen werden. Die 52-Jährige formuliert vorsichtig das aus ihrer Sicht bedeutsamste Ziel der Tagung: "Das ist vielleicht der Beginn einer Kooperation zwischen allen, die an Lettland interessiert sind." Rostock hat zurzeit 13 Partnerstädte, bereits vor der Wende waren es zwölf gewesen.

Zu den Gästen, die sich am Samstagabend an dem festlichen Dinner im Wahlefeldsaal versammelt hatten, gehörte auch die Konsulin Daiga Krieva, die aus Bonn angereist war. "Alle Partner waren sehr interessiert an einer weiteren Zusammenarbeit", so ihre Bilanz. Und sie betonte den Wert der so genannten Volksdiplomatie: "Kontakte auf dieser direkten zwischenmenschlichen Ebene sind sehr wichtig." Zu den Gästen gehörten auch Ainars Mezulis, der Bürgermeister von Smiltene.

Im Kleinen Ratssaal des Neersener Schlosses war der Werdegang der Freundschaft mit Smiltene durch eine Ausstellung dokumentiert worden, aber auch andere Städte mit Kontakten zu Lettland hatten sich an der Ausstellung beteiligt. Den Gästen war ein volles Programm geboten worden mit Referaten zu Themen wie "Die besonderen Beziehungen zwischen Lettland und NRW", als Referent war unter anderem Andrejs Urdze, Leiter der lettischen Einrichtung "Haus Annaberg" in Bonn gekommen.

Am Samstagabend gab es lobende Worte und Blumen für Agnes und Wolfgang Brock von der Vorsitzenden des Deutsch-Lettischen Freundeskreises, Hildegard Herber-Spahn und ihrem Stellvertreter Lukas Siebenkotten: "Ich bin überzeugt, ohne Sie würde es den Deutsch-Lettischen Freundeskreis nicht geben", sagte Siebenkotten.

Gestern hatten dann alle Bürger die Gelegenheit, sich über die Bindungen zu dem baltischen Land zu informieren und auch das zehnjährige Bestehen des Deutsch-Lettischen Freundeskreises zu feiern. Im Neersener Schlosshof gab’s einen Frühschoppen. Und zum Glück spielte bei dieser Gelegenheit Petrus kräftig mit.