Willich/Krefeld Telefonbetrüger geben sich als Polizisten aus

69-Jähriger kommt Betrügern auf die Schliche. Die wollten ihm einreden, dass er der Krefelder Polizei dabei helfen könne, eine Einbrecherbande zu schnappen. Die Polizei rechnet jetzt mit weiteren Betrugsversuchen in der Region.

Call-Id-Spoofing: Betrüger nutzen Telefonnummern von Polizeistellen und Gerichten, um ihre Opfer zu täuschen.

Call-Id-Spoofing: Betrüger nutzen Telefonnummern von Polizeistellen und Gerichten, um ihre Opfer zu täuschen.

Foto: Julian Stratenschulte

Krefeld. Am Dienstagnachvormittag hat sich ein 69-jähriger Mann aus Willich bei der Polizei gemeldet, der von einem angeblichen Kriminalbeamten aus Krefeld angerufen worden ist.

Die Polizei in Willich teilt mit, dass der freundliche Beamte dem 69-Jährigen in einem längeren Gespräch erklärt hatte, dass er mithelfen könne, einer Bande von Einbrechern das Handwerk zu legen. Diese angeblich in Krefeld festgenommenen Einbrecher hätten die Adresse des Willichers bei sich gehabt, vermutlich um bei ihm einzubrechen. Der angebliche Kriminalbeamte sagte zu, sich im Laufe des Tages noch einmal zu melden, um das weitere Vorgehen abzusprechen.

Der Willicher, der Zweifel an der Echtheit des Anrufes bekam, rief bei der zuvor im Display angezeigten Rufnummer an. Als er keine Verbindung bekam, rief er die Polizei in Krefeld direkt an. Dort erfuhr er, dass es weder den angeblichen Kriminalbeamten, noch die abgelesene Telefonnummer gäbe. Der Willicher erkannte, dass er getäuscht werden sollte und erstattete Strafanzeige. Der übliche Verlauf einer "Call-Id-Spoofing" genannten Kontaktaufnahme, wäre die weitere Kontaktaufnahme mit dem auserwählten Opfer seitens der "Kriminalpolizei", erklärt die Polizei in Viersen.

Häufig würden die angeblichen Ermittler den Senioren erklären, dass es für sie als auserwähltes Opfer von Einbrechern sicherer sei, der Polizei sämtliche Wertsachen zu übergeben, bis die Gefahr gebannt und alle Mitglieder der Einbrecherbande verhaftet seien.

Die Polizei in Viersen rechne damit, dass in den nächsten Tagen auch andernorts ähnliche Anrufe bei Senioren eingehen. Der Tipp der Beamten: "Sprechen Sie mit Ihren älteren Verwandten über diesen Trick und warnen Sie sie vor den Machenschaften der Kriminellen."

Ratsam für Senioren mit "altmodisch" klingenden Vornamen sei es, den Eintrag im Telefonbuch ohne Vornamen zu veranlassen. So falle man den Kriminellen nicht so leicht als lohnenswertes Opfer auf.