Umfrage unter Jugendlichen: „Alkohol und Cannabis sind präsent“

3400 Jugendliche aus dem Kreis Viersen sind zu ihrem Konsum- und Freizeitverhalten befragt worden.

Relativ oft kommen Jugendliche mit Alkohol...

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Willich/Tönisvorst. Qualmen 13-Jährige heutzutage schon regelmäßig Zigaretten? Gehört das so genannte „Vorglühen“ mit Alkohol für Vierzehnjährige schon zur Wochenendfreizeit? Wie viel Zeit verbringen Teenager vor dem PC?

... oder Cannabis in Kontakt.

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1900 Schüler der achten Klassen und 1500 Jugendliche aus der Stufe 10 haben im Herbst 2013 in einer groß angelegten, anonymen Umfrage Einblicke in ihr Freizeit- und Konsumverhalten gegeben. Martina Kruß, Leiterin des Kreisgesundheitsamtes, die diese „euregionale Umfrage“ (siehe Kasten) im Kreis Viersen begleitet hat, liegen Ergebnisse vor.

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Die Auswertung der Analyse zu Gesundheitszustand und Lifestyle-Gefühl der Teenager beginnt mit einer guten Nachricht: Vier Fünftel der Jugendlichen schätzen ihre Gesundheit „als gut bis sehr gut“ ein, so Kreispressesprecher Axel Küppers. Ebenfalls positiv: Die Zahl der Raucher unter den Zehntklässlern ist im Vergleich zum Jahr 2001 deutlich zurückgegangen. Damals waren es 45 Prozent. Im Kreis Viersen liegt der Anteil nun bei 27,9 Prozent.

So genannte harte Drogen wie Heroin oder Kokain spielen laut Küpers eine „untergeordnete Rolle. Alkohol und Cannabis sind deutlich präsenter.“ Knapp ein Drittel der befragten Zehntklässler im Kreis hätten angegeben, in den letzten vier Wochen mindestens einmal betrunken oder schwer angetrunken gewesen zu sein.

Zehn Prozent der Zehntklässler gaben an, mindestens einmal in diesem Zeitraum Cannabis konsumiert zu haben.

Die Zahl der übergewichtigen Jugendlichen ist im Vergleich zum Jahr 2001 gestiegen, von neun auf 15 Prozent. Grund dafür sei die Kombination von schlechter Ernährung und mangelnder Bewegung, sagt Küppers: „In den Niederlanden ist ein umgekehrter Trend abzulesen.“

Erkenntnisse gibt es auch zum Thema Internetnutzung: 22 Prozent der Jugendlichen im Kreis Viersen haben angegeben, schlechte Erfahrungen durch Internetmobbing gemacht zu haben. In den Niederlanden sagte dies sogar ein Drittel der Befragten.

Die Ergebnisse werden nun an die Schulen und Jugendämter weitergegeben. Küppers sagt für den Kreis: „Wir werden unsere Aufklärungsarbeit nun zielgerichtet stärken.“