Vereine: Endlich gab’s die Aufstiege

In den 60er Jahren war der Schiefbahner Verein an der Gründung der Partnerschaft mit Linselles beteiligt.

Schiefbahn. Die 60er Jahre brachten dem SC Schiefbahn eine Reihe von Weiterentwicklungen, aber auch Rückschläge. 1960 trat mit Karlheinz Schmitt ein Mann an die Spitze des SC Schiefbahn, der mit großem Engagement aber auch mit den entsprechenden finanziellen Mitteln ausgestattet an sein Ziel ging, den Namen des Vereins weit hinaus zu tragen.

Zunächst blieb der ersten Mannschaft das Pech treu: Es reichte in den Folgejahren trotz ansprechender Leistungen nie, die Kreisklasse zu verlassen. Einige Male fehlten nur wenige Punkte oder notwendige Entscheidungsspiele gingen verloren. So in der Saison 1964/65, als der SC zwar Gruppenmeister wurde, das notwendige Entscheidungsspiel gegen TuRa Brüggen, dem Meister der West-Gruppe, aber unglücklich verlor.

Aber es tat sich was in Schiefbahn. Neben Verstärkungen für die Seniorenmannschaften kamen für die Jugendabteilung qualifizierte Jugendleiter dazu. Es entstanden gerade bei den Turnieren Freundschaften, auch über die Grenzen hinweg.

Im Frühjahr 1964 suchte der SC eine französische Mannschaft, die sich am erstmals an der Siedlerallee ausgetragenen Jugendturnier beteiligen sollte. 16 Spieler des FC Linselles reisten an, im Jahr darauf fuhren bereits 65 Schiefbahner zum Gegenbesuch nach Frankreich. Arthur Dhalluin, Ferdi Bayertz oder der damalige Jugendleiter Hans Meyer setzten sich unter anderem für weitere internationale Begegnungen ein. Die Fußballer aus Schiefbahn und Linselles sorgen letztendlich dafür, dass es am 11. September 1966 zu einer Partnerschaft der Gemeinde Schiefbahn mit Linselles kam. Die neu gegründete Stadt Willich setzte 1970 diese Partnerschaft fort. Diese sollte in den kommenden Jahrzehnten immer stärker mit Leben erfüllt werden.

Erst in der Saison 1968/69 gelang der ersten Mannschaft der lang ersehnte Aufstieg in die Bezirksklasse. In den Jahren darauf wurde mehrere Male um den Klassenerhalt gebangt. Erst 1972/73 war das Abstiegsgespenst gebannt, stand das Team im oberen Tabellendrittel. Der ehemalige Vertragsspieler von Bayer Uerdingen, Jürgen Seemann, kam direkt danach als Spielertrainer zur Siedlerallee. Und war sofort erfolgreich: am 13. Spieltag übernahmen die Schiefbahner die Tabellenführung und gaben sie nicht mehr ab.

1974 spielte der SC erstmals in der Landesliga. Drei Jahre später nahmen zehn SC-Mannschaften am Spielbetrieb teil. Die Stadt Willich hatte dem ständigen Wachstum des Vereins Rechnung getragen und den Sportplatz um eine moderne Rasenanlage erweitert. Im April 1978 wurde die neue Anlage mit einem Eröffnungsspiel gegen Borussia Mönchengladbach ihrer Bestimmung übergeben. 1800 Zuschauer erlebten das 11:0 der Borussia.

Nur den entscheidenden Punkt schlechter als Ratingen war der SC bereits im Jahr 1975 wieder eine Klasse tiefer gerutscht. Der Aufstieg sollte erst 1983 gelingen. Im gleichen Jahr bejubelte auch die Reserve den Sprung in die B-Liga. Trainer der ersten Mannschaft war von Juni 1982 bis Mai 1986 Gerhard Janhsen. In der Spielzeit 1986/87 folgte Wolfgang Kuhlen, der das Kunststück fertig brachte, dass die Mannschaft 17 Spiele in Folge ungeschlagen blieb. Die Sensation war perfekt: Wolfgang Kuhlen führte die junge aber erfahrene Mannschaft im ersten Jahr in die Verbandsliga.

Der Fußballverband hatte den Erfolg der Spieler und vor allem das Engagement des Vereins und seiner Funktionäre mitbekommen: so erhielt Vorsitzender Karlheinz Schmitt im Oktober 1986 das Bundesverdienstkreuz; ihm zur Seite standen damals zahlreiche genauso engagierte Mitarbeiter wie unter anderem Paul Nilges und Hans Stumpen.