Vorhang für Fassaden

Das Anrather Unternehmen verkleidet Gebäude. Das schützt vor Wärme und ungewollter „Verzierung“.

Anrath. Wer wissen will, was Kröning & Hochkeppel machen, der muss sich nur den Unternehmenskomplex an der Lerchenfeldstraße 9 in Anrath anschauen. Das gesamte Gebäude der Firma für Vorhangfassaden verfügt nämlich selbst über eine solche Fassade. Genauer gesagt, eine vorgehangene, hinterlüftete Fassade.

„Wir haben uns, betreffend unserem Firmensitz, für ein Woodesign entschieden. Natürlich gibt es die Fassaden in sämtlichen Farben“, erklärt Thomas Hochkeppel.

Doch egal, in welcher Farbe, ob aus Kunststoff, Alu, Blech, Stahl oder Keramik, die Vorgehensweise ist immer die gleiche. Die Außenwand eines Neu- oder Altbaus erhält einen sechs Millimeter dicken Thermostopp. Es folgt die Montage der Wandkonsolen mit Winkeln und T-Profilen, die später die Platten tragen werden, wobei die Dämmung ebenfalls in diesem Bereich angebracht wird. Den Abschluss bilden die Platten. Die Vorteile: Durch den Kamineffekt entsteht eine Luftzirkulation, die Wärme und Feuchtigkeit abtransportiert. Die Fassadenbekleidung schützt ebenfalls vor Erwärmung, wobei die eigentliche Wärmedämmung die Gesamtenergieeffizienz des Gebäudes verbessert.

Ein weiterer Vorteil ist die Langlebigkeit der Platten. Sie sind witterungsbeständig und wartungsfrei. „Was für den Kunden ebenfalls enorm wichtig ist, die Platten sind graffitiecht. Das heißt, Schmierereien jedweder Art können problemlos mittels eines Universalverdünners einfach abgewischt werden“, erklärt Winfried Kröning.

Dazu verrät er schmunzelnd ein Anekdötchen. An einer von Kröning & Hochkeppel gestalteten weißen Schulfassade versuchten sich unbekannte Sprüher. „Der Hausmeister wischt alles weg. Sie versuchten es insgesamt dreimal und das ohne Erfolg. Da haben sie aufgegeben“, erzählt Kröning.

Meist sind es Großbauten, die das in Anrath ansässige Unternehmen mit Vorhangfassaden bestückt. Aber auch Privathäuser waren schon darunter. Ganz billig ist eine vorgehangene, hinterlüftete Fassade nicht. Je nach Untergrund, Material und Aufwand liegt der Quadratmeterpreis in der Regel zwischen 140 und 250 Euro. „Eine große gerade Fläche ohne Fenster ist natürlich günstiger zu bearbeiten, als ein Gebäude mit vielen Ausschnitten für Fenster“, bemerkt Hochkeppel. Das Nieten der Platten ist günstiger als Kleben. Werden Spezialdübel benötigt, wird es teurer. Soll eine dicke Dämmung aufgetragen werden, geht der Preis natürlich ebenfalls nach oben. Viele Faktoren spielen beim Preis eine Rolle. Fassaden werden dabei nach statischen Berechnungen gemacht.

Es gibt genaue Montagepläne. „Es ist wie ein Puzzle. Von Anfang bis Ende muss alles stimmen“, sagen die beiden Gesellschafter unisono.