Willich Weihnachtsmann kam mit dem Truck

In Schiefbahn war am Freitag nicht der Bär, sondern „Santa“ los. Für die Autofahrer gab’s kein Durchkommen.

Foto: Kurt Lübke

Schiefbahn. Nach 2012 fuhr jetzt zum zweiten Mal der beeindruckende Coca-Cola-Truck im Rahmen seiner Weihnachtstour in Schiefbahn vor. Zunächst sah es so aus, als sei die Resonanz diesmal bei weitem nicht so groß wie vor drei Jahren. Aber mit der Dunkelheit kamen auch die Besucher.

Viele Autofahrer sahen schon am Nachmittag Rot: Das Schiefbahner Zentrum war diesmal rigoros abgesperrt worden. Tupsheide und Königsheide waren dicht. Einzelfallentscheidungen zu treffen, schien nicht die Stärke vieler Verkehrslotsen zu sein. So wurden Arzneimittel-Kuriere nicht zu den beiden Apotheken auf der Hochstraße durchgelassen. Autofahrer schimpften, während Armin Printzen von der Stadtverwaltung das Verkehrskonzept verteidigte.

Aber der Ärger stand nicht im Mittelpunkt, eher Kinder wie der dreijährige Nils: „Da, da, da!“, rief der Junge aufgeregt und mit leuchtenden Augen, als seine Mutter ihn aus dem Fahrradsitz befreite. „Ja, wir gehen da jetzt hin“, versprach sie ihm. Als Klaus Rieger im Jahre 2006 Schiefbahner Schützenkönig war, sah er Vaterfreuden entgegen. Tochter Amy ist jetzt neun Jahre alt und musste am Freitag natürlich das ganze Programm mitmachen, ihre Eltern und die kleine Schwester Liza (5) im Schlepptau. Zuerst eine personifizierte Coca-Cola-Banderole besorgen, dann erneut anstehen auf einer Art Brücke, einem Selfie-Point. Mit Handykameras dürften etliche tausend Bilder gemacht worden sein, nicht nur vom Selfie-Point aus, sondern immer wieder vor der imposanten, chromstrotzenden Motorhaube des beeindruckenden Freightliner-Trucks mit den vielen Lichterketten.

Erstaunlich nicht nur, wie viele Menschen eine Marke mobilisieren kann: Bemerkenswert auch, dass sich niemand das Event entgehen lassen wollte: Es waren viele Familien da, aber auch Senioren mit ihren Rollatoren bestaunten den roten Truck und die Buden, in denen sich alles um das Kultgetränk drehte.

Kinder ließen sich auf dem Schoß des Weihnachtsmanns fotografieren, Jugendliche kauften sich eine rote Coca-Cola-Schutzhülle für ihr Smartphone. „Santas Werkstatt“ stand an einem Zelt.

Es war gut gefüllt. Die Aufgabe: Malen und basteln mit Freunden und der Familie. Ganz mutige Kinder wagten sich immer dann auf die Bühne, wenn die „Young Gospel Singers“ mal gerade keine Weihnachtslieder sangen: Dann galt es, in Zweierteams Weihnachtsbäume zu schmücken. Es gab aber auch Buden, die mit Cola nichts zu tun hatten — dort gab es unter anderem Glühwein, Bratwurst und Backfisch.

Ulli Witte vom Schiefbahner Werbering und sein Team verkauften handbemalte Schiefbahn-Tassen. Er war mit dem Absatz mehr als zufrieden: „In den ersten anderthalb Stunden haben wir bereits 90 Tassen verkauft.“

„Wenn ich die vielen glücklichen Kinder hier sehe, weiß ich, das wir alles richtig gemacht haben“, sagte Reiner Höppner, Vorsitzender des Schiefbahner Werberings. Zum Schluss drehte der imposante Truck noch eine große Runde über die Schiefbahner Straße und die Hülsdonkstraße durch Wekeln, am Obsthof Mertens vorbei und wieder zurück.