Weihnachtsmarkt in Anrath: Der erste Schnee des Jahres

Anrath setzte im Jubiläumsjahr auch auf Gaudi im Schnee.

Anrath. 25. Anrather Weihnachtsmarkt - wenn das kein Grund zum Feiern ist! Dass gestern trotzdem keine rechte Feierlaune aufkommen wollte, lag am extrem ungemütlichen Wetter: Dauerregen und starker Wind sind die natürlichen Feinde jeder Open-air-Veranstaltung. Ein Trostpflaster blieb aber: Die Après-Ski-Party am Samstagabend vor der Alleeschule war ebenso ein voller Erfolg wie die Rodelbahn.

Weihnachtslieder, der Duft von Bratäpfeln und Glühwein: Die Gerüche und Geräusche waren wie immer. Der wesentliche Unterschied zu früheren Anrather Weihnachtsmärkten: Die deutlich geringere Besucherzahl - es werden nur etwa die Hälfte derer gekommen sein, die sich diese Veranstaltung sonst nicht entgehen lassen.

Weihnachtsmarkt - das ist natürlich in erster Linie was fürs Gemüt, aber auch gänzlich unromantische Rechner, die sich entschlossen hatten, die warme und trockene Wohnstube zu verlassen, sollten auf ihre Kosten kommen: Die Geschäfte hatten geöffnet, häufig gab es einen "Nur-heute-Rabatt" in Höhe von 20Prozent.

Wolfgang Bongartz und Rainer Brück vom Bürgerverein Anrath waren in ihrem zugigen Pavillon nicht unzufrieden: "Das Heimatbuch 2008 verkauft sich sehr gut." Überhaupt gaben auch diesmal wieder die Akteure aus dem Dorf den Ton an, der Kommerz wurden hintenan gestellt. Ganz in diesem Sinne hatte Hans Lehmann, Vorsitzender des Vereins "Hand in Hand", diesmal darauf verzichtet, Glühwein zu verkaufen - statt dessen wurden mit den Kids kleine Weihnachtsgeschenke gebastelt. Zur Resonanz sagte er: "Es geht."

"Wir brauchen viel mehr Menschlichkeit", war am Stand der Lebenshilfe, wo Weihnachtskarten verkauft wurden, zu lesen. Zwischen Waffeln, Bratäpfeln mit Vanillesauce oder Puderzucker und jeder Menge Glühwein bot auch der Kirchbauverein seine Waren an. Neu im Angebot: Das Logo mit den stilisierten Wahrzeichen von Anrath - es prangte auf Mützen, T-Shirts und Autoaufklebern, der Erlös wird in die Renovierung des Gotteshauses gesteckt.

Die Metzgerei Bogda lockte hungrige und frierende Weihnachtsmarkt-Besucher ins große, kuschelig warme Weihnachtszelt zu einem.

Ein Heizstrahler sorgte für Wärme im Pavillon des Turnvereins Anrath, wo Jennifer Koszloswski die Angebote der Jugendabteilung vorstellte. Unterm Strich hatte er sich doch wieder gelohnt, der Besuch des Weihnachtsmarktes - trotz der nassen Füße und der roten Nase.