Weihnachtsmarkt in St. Tönis: „Glühwein läuft immer“

Eng war es vor allem am Samstag in der St. Töniser Innenstadt.

St. Tönis. Am Samstag meinte es das Wetter gut mit dem Weihnachtsmarkt in St. Tönis. Am Nachmittag schoben sich die Menschen durch die schön dekorierten Straßen des Städtchens mit dem ansprechenden Flair.

"Aber morgens um sieben mussten wir erst mal die Zelte wieder aufbauen", berichtete Ira Ingenpaß. Das vor der Tür ihres Fotostudios hatte der Wind komplett zerlegt, das vom Nachbarn Peter Langenfurth war umgeweht.

In der Vereinsstraße boten die Vereine Essbares. Beim JKV duftete es nach Reibekuchen. Zwei Euro drei Stück. Marion Reinholz und Elke Werner wurden nicht müde, die knusprigen Plätzchen in dem heißen Fett zu drehen und zu wenden. Amelie Schnitzler rührte ausdauernd Eier, Mehl, Salz und Muskatnuss unter die frisch geriebenen Kartoffeln.

Dass die Soundfanfaren aus Krefeld von der Bühne in der Marktstraße herunter schon "Stille Nacht - heilige Nacht" schmetterten, ist Geschmacksache. Als Heinz-Josef Thelen seine Weihnachtsgeschichten las, blieben bei der ersten noch einige Kinder stehen. "Dann war es entweder zu eng, oder sie konnten nicht so lange still stehen", mutmaßte er.

Die Pavillons waren wirklich sehr nahe aneinander gestellt, ein Durchkommen kaum möglich. Vor dem zur Backstube umfunktionierten Bauwagen des Bäckers Bölte duftete es nach frischen Spekulatius.

Viele Stände mit Essbarem, auch auf der Hochstraße und der Krefelder Straße, viele von gemeinnützigen Einrichtungen, Kinderhorten, Altensport, gaben den Besuchern Gelegenheit zu einem gemütlichen Schwatz mit Bekannten, die man zufällig getroffen hat.

"Glühwein", diagnostizierte Michael Heisig vom gleichnamigen Autohaus mit Sohn Max auf der Schulter und prostete seinem Gegenüber zu. "Glühwein läuft immer." Ansonsten kam auch dieser Weihnachtsmarkt, der seit längerer Zeit zum ersten Mal wieder in Eigenregie des Werberinges abgehalten wurde, nicht ganz ohne Stände Schals, Portmonees und Gürteln für vier Euro aus.

In den Geschäften von Stefan Robben und Uli Peeren war gut zu tun. Das Angebot von Bürgermeister Albert Schwarz, um 15Uhr den Kindern im Lesezelt der Gutenberg-Buchhandlung etwas vorzulesen, wurde ignoriert. Er hat sich seine Geschichte gespart. Beim Landtagsabgeordneten Uwe Leuchtenberg war es draußen schon etwas dunkler, es zog die Kinder nach drinnen, die Lesung lohnte.

Um das Feuer von Peter Brake auf dem Marktplatz standen die Menschen in gebührendem Abstand dicht gedrängt. Das Non-Stop-Programm auf der Bühne mit vielen Beteiligten brachte entsprechend viel Publikum.

In der Nacht zu gestern sorgten sechs Mann vom Ordnungsdienst dafür, dass die Zelte stehen blieben. Tagsüber waren trotz Sturm und Regen tatsächlich Menschen in den Straßen. Doch am Nachmittag strichen viele Stände wegen der Sturmwarnung für den Abend die Segel und zogen ab.