Willich: Ein Kaiserplatz zum Wohlfühlen

Neues Konzept, viel Akzeptanz: Willichs Cityfest zog viele Besucher an.

Willich. "The ReBeatles, Deutschlands Beatlesband Nr. 1, ist eingeschlagen wie eine Bombe", freute sich Christian Paschertz, zweiter Vorsitzender des Werberings Willich: Spätestens am Samstagabend war klar, dass das Cityfest wieder ein voller Erfolg werden würde.

Das geänderte Konzept kam an, der Kaiserplatz verströmte schon vor seiner Umgestaltung Wohlfühl-Atmosphäre.

Rund um die Kirche des Deutschen und somit auch des Willichers liebstes Kind: 140 Autos. Die Bahnstraße gehörte Kindern, die ihr altes Spielzeug vermarkteten.

Viele Stehplätze, aber auch Sitzbänke im Biergarten-Look machten aus dem Auftritt der Beatles-Cover-Show ein total entspanntes Event.

Die Formation aus Speyer kam beim Publikum sehr gut an, während die Coverband "Patchwork" am Freitagabend nur einen Bruchteil dieser Besucherzahl auf den Kaiserplatz gelockt hatte.

Bürgermeister Josef Heyes rührte die Werbetrommel für den hiesigen Handel: "Mehr als 50 Prozent der Kaufkraft geht dem Ort verloren."

Der erste Vorsitzende des Werberings, Alfred Erren, lobte das Sortiment des Willicher Einzelhandels und forderte die Besucher des Cityfestes auf: "Sagen Sie uns, wo es noch Lücken gibt."

Wer war der Star auf dem Automarkt, der erstmals nicht auf dem Kaiserplatz, sondern rund um St. Katharina stattfand? Ganz klar: Das nagelneue Fiat 500 Cabrio. "Süß", "schnuckelig" oder "niedlich", so lauteten spontane Sympathiebekundungen für das schneeweiße Wägelchen mit dem kirschroten Verdeck. "Guck mal, da steht ein Porsche": Die ältere Dame lag leicht daneben: Was so sportlich und dynamisch wirkte, war Nissan’s Neuer, der 370 Z, eines der meistbeachteten Autos im Schatten der Pfarrkirche.

"Rent an Abiturient": Mit diesem Slogan warben Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 13 der Robert- Schuman-Gesamtschule dafür, Leistungen wie Babysitten oder Gassi gehen gegen Cash in Anspruch zu nehmen - der Erlös fließt in die Abiturfeier.

Noch interessanter als eine Fahrt auf dem Kinderkarussell war das Probesitzen auf dem Polizeimotorrad. Nicht ohne Brisanz angesichts der unerwartet schlechten Haushaltslage: Die Technische Beigeordnete Martina Stall warb auf der Bühne für die Umgestaltung des Kaiserplatzes: "Wir erwarten uns davon auch eine Initialzündung für das weitere Umfeld."

Dass es nicht nur um den Kommerz ging, wurde am Stand von Manuela Petrasch von der Caritas deutlich: Sie warb für die Tagespflege, die ab Oktober im Hubertusstift angeboten wird.

Anja Schmidt und ihre drei Kids hatten Spielzeug, Bücher und CDs verkauft und zogen am Samstag eine positive Bilanz: "Der Verkauf lief gut, morgen kommen wir als ganz normale Besucher aufs Cityfest", erklärten sie am Samstagabend.