Veranstlatung in Willich „Erlebniswelt Rechtsextremismus“ Thema beim Grünen Forum
Willich · Am Donnerstag geht es in Schiefbahn um die Verführungsstrategien Rechtsextremer.
(svs) Rechtsextremismus und die Verschiebung des Diskurses nach rechts sind durchaus viel diskutierte Themen in Medien und Gesellschaft. Die Willicher Grünen wollen sich diesem Thema nun mit dem Vortrag eines Experten widmen: Die nächste Ausgabe ihrer Reihe „Grünes Forum“ am Donnerstag, 23. November, ab 18.30 Uhr befasst sich mit genau diesem Thema. Der Verfassungsschutzexperte Thomas Pfeiffer wird dann in der Bibliothek im Brauhaus an der Hochstraße 30 in Schiefbahn zum Thema „Erlebniswelt Rechtsextremismus“ reden. Initiiert hat die Veranstaltung die grüne Ratsfrau und stellvertretende Bürgermeisterin Claudia Poetsch. „Als Initial gab es für mich zwei verschiedene Dinge. Zunächst bin ich ja auch beruflich in dem Themenbereich, einem Präventionsprogramm des Landes gegen Extremismus, aktiv. Außerdem kam neulich eine junge Frau zu mir und erzählte mir, dass an einer Bushaltestelle am McDonalds in Münchheide mehrere Hakenkreuzschmierereien und sogar der Auschwitz-Spruch ,Arbeit macht frei‘ stehe. Das war für mich dann der Punkt, an dem ich sagte ‚ich will etwas tun’“, erzählt sie. Die Schmierereien sind mittlerweile entfernt.
Rechtsextremismus sei dabei kein Problem der Großstädte allein. „Wir haben hier sicher keine großen Schwierigkeiten mit Clankriminalität oder dergleichen. Aber wir haben schon eine große Szene aus Reichsbürgern und ähnlichen Delegitimieren. Außerdem zeigt nicht zuletzt der Vorfall am St.-Bernhard-Gymnasium im Frühjahr, dass etwas unter der schönen Decke brodelt. Eigentlich wollte ich eine Veranstaltung zum Thema Reichsbürger machen. Leider ist uns da der Referent aufgrund der Nahost-Krise und der Tatsache, dass er da sehr intensiv eingebunden ist, weggebrochen. Dann haben wir auf Herrn Pfeiffer umgeschwenkt“, erzählt Poetsch. Das Bild des Rechtsextremismus sei heute ein modernes, Populisten würden gerade Jugendliche mit junger Sprache und einem scheinbar zeitgemäßen, coolen und rebellischen Image ködern, schreibt die Partei in der Ankündigung. Das alles würde Pfeiffer in seinem Vortrag darlegen und erläutern. „Erlebniswelt Rechtsextremismus“ – der Begriff stehe für Mittel und Strategien, um junge Menschen für diese Szene zu gewinnen. „Rechts“ zu sein, verspreche Action, Tabubruch und Anerkennung, zu den Lockmitteln zählten multimediale Angebote im Social Web, Events wie Flashmobs und Konzerte. Gerade an Jugendliche richte die Szene ihre wichtigsten Werbebotschaften: Kameradschaft und Zusammenhalt in unsicheren Zeiten. Die Grünen wollen dem mit Fakten begegnen und aufklären. „Denn wir müssen unsere Demokratie auch schützen und stützen“, betont Poetsch.