13. bis 15. September Lecker essen beim Streetfood-Festival in Schiefbahn
Willich · Die Premiere war schon ein voller Erfolg, die zweite Auflage kam ebenso gut an: Was es beim Streetfood-Festival im Rahmen der Reihe „So schmeckt Schiefbahn“ alles zu probieren gab.
Kein Auto ist auf der Hochstraße zu sehen. Die Straße, die quer durch den Schiefbahner Ortskern führt, hat für drei Tage ein anderes Kleid angezogen – und das duftet sogar. Wo sonst die Fahrzeuge entlang der Einbahnstraße fahren, stehen links- und rechtsseitig versetzt die unterschiedlichsten Foodtrucks. Davor laden Sitzmöglichkeiten in Form von Bierzeltgarnituren und Bistroensembles zum Verweilen ein, Stehtische gibt es auch. Besucher haben es sich bequem gemacht, vor sich Teller und Schalen mit den verschiedensten Gerichten.
Den Spießbraten gibt es ebenso dort wie Burger und Tacos, mal mit Fleisch gefüllt, mal vegetarisch. Der süße Duft der Crêpes vermischt sich mit dem der kolumbianischen Enpanados. „Unsere Teigtaschen sind im Gegensatz zu den herkömmlichen nicht aus Weizenmehl und auch nicht gebacken, sondern aus Mais. Zudem werden sie frittiert“, erklärt Tanja, die im Wagen von „Lunitas“ steht und zubereitet. 17 verschiedene Füllungen sind möglich, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Die mit Reis und Huhn gefüllte Variante entpuppt sich schon in den ersten Stunden des Schiefbahner Streetfood-Festivals als der Renner, was auch für die frittierten Käsebällchen mit Knoblauchsauce gilt.
Bei den schräg gegenüber stehenden „Eisdealern“ stoppt so mancher Besucher urplötzlich ab und schnuppert. Ein aromatischer Duft liegt in der Luft. „Vom Eis kommt der aber nicht“, bemerkt Sven Stielke lächelnd. Mia, die vor den Kühlfächern mit dem Eis steht und gerade eine Portion ins Hörnchen packt, schüttelt den Kopf und deutet hinter sich. Dort ist ihre Kollegin Jana zu sehen, die die Eiswaffeln backt. „Bei uns erhalten sie ganz frisch gebackene Eiswaffeln“, sagt Jana. Der gebackene Teig aus dem Waffeleisen kommt in einen Waffeldreher, der für die typische Gebäckform sorgt, in die das Eis danach gegeben wird. Allerdings müssen die Hörnchen noch auskühlen, denn frisch aus dem Waffeleisen sind sie noch weich und formbar. Nach kurzer Zeit haben sie jedoch ihren krossen Zustand erreicht.
Die Eissorten selbst sind ebenfalls etwas Besonderes: Neben klassischer Vanille gibt es Haselnuss-Crunch, Himbeer-Schmand und Sesam-Karamell. Dazu kommen die veganen Varianten: Schokomousse, Erdbeere und gebrannte Mandeln. Jim hat sich für Sesam-Karamell entschieden. Der Neunjährige schleckt mit Hingabe. „Super lecker“, lautet sein Kommentar.
Diese Meinung vertritt auch Benedikt. Allerdings steht er nicht bei den „Eisdealern“ aus Mönchengladbach, sondern am Stand „Kook Healthy“ von Kyoung-Ok Kim vor drei kleinen Glastöpfen, in die die Koreanerin gerade drei verschiedene Sorten ihres hausgemachten Kimchi eingefüllt hat. Es gibt die Rettich-Variante, das klassische Kimchi und die vegane Sorte. „Ich probiere dieses fermentierte Gemüse heute zum ersten Mal und ich muss sagen, alle drei Variationen schmecken hervorragend. Mein persönlicher Favorit ist die klassische Variante“, sagt der junge Mann. Eine Freundin habe Kimchi aus Japan mitgebracht, aber alles selber gegessen, weil es so lecker gewesen sei, fügt Benedikt an. Dass lässt Kim schmunzeln: „Viele glauben, es käme aus Japan. Kimchi hat seinen Ursprung aber in Korea. Dort gehört es quasi zu jeder Mahlzeit dazu. Das fermentierte Gemüse ist sehr gesund“, erläutert sie.
Nicht nur Benedikt ist neugierig, mehr zu erfahren. Etliche Besucher haben sich am Stand eingefunden, und so manch einer nimmt nicht nur Gläser mit Kimchi mit, sondern auch die Infokarte, auf der die nächsten Kimchi-Workshops zu finden sind, die Kim in einer Mönchengladbacher Kochschule anbietet.
Bei „Kluge Cocktails und Longdrinks“ kreist der Shaker, hausgemachte Limonaden bestimmen das Bild bei „1999 d´Aaron“: In großen Glasgefäßen befinden sich zwei Limonaden und die Zitrus-Wein-Bowle des Willichers. „Die Sirups sind alle selbstgemacht und werden dann 1:9 mit Wasser verdünnt“, erzählt Aaron Böbs, dessen Angebot sich guter Nachfrage erfreut. Er füllt Glas um Glas. Sich bei „Mallek´s Gourmetträumen“ mit Mandelgebäck und handgemachtem Nougat eindecken, edlen Wein vom Weingut Jakob Gerhardt genießen oder sich entscheiden, ob man zu den Reibeplätzchen lieber Camembert, Lachs oder Apfelmus essen möchte – das Streetfood-Festival mit seinen 44 Anbietern verspricht viel Genuss.