Stammzellspender für Niklas aus Willich gesucht „Mir kommen die Tränen, wenn ich sehe, wie hilfsbereit die Leute sind“

Willich · Viele Menschen in der Region wollen dem schwer erkrankten Niklas aus Willich helfen. Der Junge braucht dringend eine Stammzellspende. Beim Schützenfest des ASV Willich ließen sich rund 750 Menschen registrieren.

  Hier die Mitglieder des neuen Schützenzuges „Et mut jedon werde“ am Aktionsstand.

Hier die Mitglieder des neuen Schützenzuges „Et mut jedon werde“ am Aktionsstand.

Foto: Team Niklas/Schulte

(biro) Am Montagmorgen ist der 15-jährige Niklas aus Willich wieder in der Klinik. Der Junge bekommt eine Transfusion mit Blutplättchen. Niklas kennt das schon, in die Haut wurde zur Transfusion ein Port gesetzt. Werden die Werte schlechter, bekommt er Blutplättchen und rote Blutkörperchen. Denn Niklas leidet an MDS, einer schweren Erkrankung des blutbildenden Systems. Eine lebensbedrohliche Erkrankung. Die Hoffnung ruht nun darauf, einen Menschen zu finden, der als Stammzellspender in Frage kommt. Ein genetischer Zwilling, der das Leben von Niklas retten kann.

Bei der Suche nach diesem genetischen Zwilling unterstützen zahlreiche Menschen in der Region die Familie. Viele Willicherinnen und Willicher, Angehörige, Freunde und Nachbarn machten in den vergangenen Tagen auf eine große Registrierungsaktion bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) aufmerksam, auch Willichs Bürgermeister Christian Pakusch (CDU) warb für die Aktion und bat, sich bei der DKMS als möglicher Stammzellspender registrieren zu lassen. Freunde und Nachbarn gründeten das „Team Niklas“, das auch am Wochenende mit einem Stand auf dem Schützenfest des ASV Willich vertreten war.

Die Schützen unterstützten die Aktion, teilweise ließen sich die Schützen direkt „zugweise“ registrieren. Auch viele Besucherinnen und Besucher kamen zum Stand und ließen sich direkt vor Ort registrieren. Rund 750 Registrierungen zählte das „Team Niklas“ am Wochenende, hinzu kamen bis Montagmittag rund 1500 Registrierungen, die die DKMS auf ihrer Internetseite im Rahmen der Aktion „Treffer für Niklas“ zählte.

Viele Menschen, die unter anderem aus der Zeitung von der Aktion erfahren hatten, waren dem Aufruf gefolgt. So kamen auch Düsseldorfer und Krefelder nach Willich, um sich direkt vor Ort für Niklas registrieren zu lassen. Ein Beispiel für die große Hilfsbereitschaft der Menschen in der Region: Zwei Spender aus einer Familie berichteten, der Großvater habe Geburtstag – und habe sich von seinen Enkeln nur gewünscht, dass sie sich registrieren ließen, denn der Großvater selbst war über das registrierungsfähige Alter hinaus, berichtete ein Freund der Familie vom „Team Niklas“. Als Stammzellspender können sich Menschen zwischen 17 und 55 Jahren registrieren lassen; der Großvater gab zudem eine Spende.

Denn die DKMS ist auch dankbar für Geldspenden. Die Registrierung ist grundsätzlich kostenfrei, für die Neuaufnahme eines Spenders entstehen der DKMS aber Kosten in Höhe von 50 Euro. Von Freitag bis Sonntag kamen beim Schützenfest in Willich schon 1160,60 Euro an Spenden zusammen, am Montagmorgen sammelten die Schützen im Zelt noch einmal 1580,40 Euro.

Niklas‘ Familie, Freunde und Nachbarn sind überwältigt von der großen Hilfsbereitschaft aus der Region. „Mir kommen die Tränen, wenn ich sehe, wie hilfsbereit die Leute sind. Das ist so berührend“, sagte Niklas‘ Vater Michael.

Diejenigen, die bislang nicht die Gelegenheit hatten, sich als möglicher Stammzellenspender zu registrieren, können dies jederzeit online tun unter www.dkms.de/aktiv-werden/online-aktionen/niklas. Auch bieten viele Arztpraxen und Apotheken in Willich sowie das Fitnessstudio Halle 22 im Stahlwerk Becker die Möglichkeit zur kostenlosen Registrierung. Für Mittwoch, 17. Juli, 8.30 bis 15 Uhr, ist außerdem eine Registrierungsaktion im Rahmen des Straelener Schnäppchenmarktes auf dem Marktplatz geplant.

(biro)