Tipps von einer Sozialarbeiterin aus Willich  Jugendzentrum gibt Tipps für den Karneval

Anrath · Auch in den eigenen vier Wänden kann man Karneval mit Kindern mit viel Spaß und ohne wenig Aufwand ausgelassen feiern. Simone Benen-Heyer vom Jugendzentrum Titanic gibt Tipps rund um Spielen, Kostüme, Essen und Deko.

Titanic-Leiterin Simone Benen-Heyer als „Wicki“ und FSJ‘lerin Anna Deutmarg als „Pippi“ präsentieren Karnevalskostüme zum Selberbasteln.

Foto: Norbert Prümen

Karneval bedeutet für Kindern verkleiden, laut sein und viel lachen können. Das geht auch in den eigenen vier Wänden prima und zwar mit nur minimalem Aufwand. Dazu hat Simone Benen-Heyer, Einrichtungsleiterin des Anrather Kinder- und Jugendzentrums Titanic, einige kreative Ideen.

In Sachen Spiele können die Klassiker für jede Menge Spaß sorgen. Und dabei sogar ordentlich genascht werden, wenn man denn schnell ist und etwas Glück hat. Das gilt zumindest für das Schokoladen-Wettessen, das Benen-Heyer empfiehlt. Dafür braucht man eine Tafel Schokolade, eine Gabel, ein Messer, einen Schal, eine Mütze, Handschuhe und einen Würfel. Es wird reihum gewürfelt. Wer eine sechs würfelt, der muss sich so schnell wie möglich Mütze, Schal sowie Handschuhe anziehen und zu Messer und Gabel greifen. In dieser Ausrüstung geht es daran, die Tafel Schokolade zu öffnen und sich ein Stück abzutrennen. Aber Obacht: Der nächste, der eine sechs würfelt, darf die Ausrüstung an sich nehmen und da weitermachen, wo sein Vorgänger aufgehört hat. „Es macht riesig Spaß, besonders, wenn die Sechsen in rascher Reihenfolge kommen“, weiß Benen-Heyer aus Erfahrung.

Der Stopp-Tanz
sorgt für Bewegung

Für ordentlich Bewegung und skurrile Momente sorgt der Stopp-Tanz. Musik an und plötzlich abstellen. Alle müssen in dann in der Bewegung verharren, in der sie gerade sind. Wer sich bewegt, fliegt raus. Das Spiel geht solange, bis noch einer übrig geblieben ist. Das gilt auch bei der „Reise nach Jerusalem“, wobei es sich in diesem Fall einen Rundlauf um Stühle handelt. Es wird ein Stuhl weniger hingestellt, als mitmachende Spieler vorhanden sind. Geht die Musik aus, muss ein jeder versuchen, einen Stuhl zu besetzen. Wer es nicht schafft, ist raus. Einen weiteren Stuhl wegstellen und die Tour geht weiter.

Für einen erhöhten Toilettenpapierverbrauch sorgt das Spiel Mumienwickeln auf Zeit. Die Kinder tun sich paarweise zusammen. Einer ist die Mumie, der andere der Wickler. Es gilt, die Mumie so schnell es geht einzuwickeln. Ein Tipp von Benen-Heyer: „An den Füßen anfangen und hochwickeln. Wer oben anfängt lässt seine Mumie einfach zu lange blind stehen und das kann die Mumie unruhig machen und das Wickeln erschweren.“ Der Limbotanz unter dem mit buntem Krepppapier umwickelten Besenstiel, Luftballon-Tanzen – hier gilt es den Ballon zwischen den Köpfen oder dem Bauch von zwei Tänzern ohne Händeeinsatz zu halten – oder auch Topfschlagen sorgen für Spielspaß. Auch die Polonaise darf nicht fehlen.

Doch wie passend zu Karneval dekorieren? Ganz einfach selbst basteln. Aus bemaltem Tonpapier und Kordeln können die schönsten und persönlichsten Orden entstehen, deren Verleihung viel Spaß macht. Für die Ordensherstellung eignet sich auch Salzteig gut. Die Zutaten in Form von Mehl, Salz und Wasser sind in jedem Haushalt vorhanden. Konfetti ist blitzschnell selbst hergestellt. Einfach den Locher nehmen und buntes Restepapier lochen. „Wir haben in der Titanic eine Clown-Karnevals-Kanone gebastelt, die sich hervorragen für den Konfettiregen eignet“, sagt Benen-Heyer. Papier verschiedener Farben in Streifen geschnitten und schlauchmäßig aneinander geklebt, ergibt eine lange Girlande, mit der Räume farbenfroh gestaltet werden können.

Dekoration und gleichzeitig Kostüm sind Pappteller. Einfach der Fantasie freien Lauf lassen und anmalen. Augen hineingeschnitten, Gummiband angeknotet und der Tiger oder der Clown kann in den Einsatz gehen. Für die Kostüme der Kinder finden sich häufig im Kleiderschrank der Eltern und Großeltern oder in der Kleiderkiste auf dem Speicher geeignete Stücke. Der Hippie ist ebenso schnell zusammengestellt wie der Schlafwandler. Aus dem Kuschelfell über der Couch wird der Wikinger-Umhang. Das Wikinger-Schild kann aus Pappe dazu gebastelt werden. Etwas Goldfarbe aufs Schild gepinselt und fertig ist das Kostüm. Mit dem Kajalstift aus Mamas Schminkutensilien entsteht der passende wilde Bart.

Eine Piratenklappe aus Stoff und Gummiband zu basteln, ist auch kein Hexenwerk, und die große Serviette kann zum Kopftuch des wilden Seemanns geknotet werden. Ein Blick in die Restestoffkiste lohnt sich immer. Hier kann die Pippi Langstrumpf entstehen. Ein Kittel ist schnell zusammengenäht und eine bunte Strumpfhose findet sich garantiert. Für die richtige Friseur Zöpfe flechten und Draht oder einen Strohhalm einbauen, damit sie gut abstehen. Mit Papas Schuhen, die viel zu groß sind, ist die Pipi dann perfekt. Haarspray für wilde Friseuren kann generell durch selbstgemachtes Zuckerwasser ersetzt werden. Das klebt ebenso gut.

Wer spielt und tobt, bekommt auch Hunger. Pommes, Bockwurst und grüner Wackelpudding passen zur Karnevalsfete. Aber es kann auch etwas gesünder zugehen, wenn das Gurken-Krokodil dazu kommt. Einfach auf einer Seite der Gurke  ein Dreieck für das Maul ausschneiden, gefolgt von einem Zickzack-Muster für die Zähne. Dann die Gurke mittels Zahnstocher mit Cocktailtomaten, Mandarinen, Apfelstückchen, Käse oder Trauben bestücken, was sich auch für die Augen eignet. Auch Waffeln und Pfannkuchen erfordern keine großen Kochkünste.

Auch Musik gehört zum Karneval dazu. Es gibt viele verschiedene Kinderlieder auf CD. Aber Simone Benen-Heyer findet, dass Singen etwas in Vergessenheit geraten ist. Die Texte gibt es im Internet.