Karneval im Kreis Viersen Keine Brauchtumszonen in den Städten geplant

Kreis Viersen · Wenig Hoffnung auf Karnevalstreiben in Willich, Tönisvorst, Grefrath und Kempen.

 Für die Karnevalstage können Kommunen sogenannte gesicherte Brauchtumszonen ausweisen, in denen besondere Kontrollen stattfinden (Symbolbild).

Für die Karnevalstage können Kommunen sogenannte gesicherte Brauchtumszonen ausweisen, in denen besondere Kontrollen stattfinden (Symbolbild).

Foto: dpa-tmn/Federico Gambarini

(biro) In Grefrath, Kempen, Tönisvorst und Willich gibt es aktuell keine Planungen, für die Karnevalstage „gesicherte Brauchtumszonen“ einzurichten. Nach der jüngsten Änderung der Coronaschutzverordnung können Städte und Gemeinden für die Karnevalstage von Altweiberdonnerstag, 24.Februar, bis Veilchendienstag, 1. März, durch eine Allgemeinverfügung Bereiche im öffentlichen Raum ausweisen, in denen dann zusätzliche Schutzmaßnahmen gelten.

In diesen „gesicherten Brauchtumszonen“, in denen aufgrund des Zusammentreffens vieler Menschen das Infektionsrisiko höher ist, gilt für das Verweilen zur Brauchtumspflege und beim Verzehr von Speisen und Getränken die 2G-plus-Regel. Behörden können das stichprobenartig kontrollieren oder Absperrungen und Zugangskontrollen einrichten. Die Behörden können zusätzlich weitere Regelungen festlegen, etwa Maskenpflicht oder Kapazitätsbegrenzungen für Gastro-Betriebe.

Aufwand und Nutzen stehen in keinem vernünftigen Verhältnis

Nach der Absage des Kinderkarnevals in Vinkrath habe die Gemeinde Grefrath keine Erkenntnisse über karnevalsbedingte Zusammentreffen größerer Menschenmengen an bestimmten Orten im öffentlichen Raum, teilte die Gemeinde Grefrath auf Anfrage mit. Die Ausweisung „gesicherter Brauchtumszonen“ komme derzeit nicht in Betracht. Auch in Tönisvorst gebe es dazu aktuell keine Überlegungen, sagt Philipp Sieben vom Fachbereich Sicherheit, Ordnung und Soziales, „wir haben keine Partymeile.“ Der Aufwand für solche Zonen mit Kontrollen stehe angesichts der Struktur der Stadt mit vier Ortsteilen und ohne karnevalistische „Hotspots“ in „keinem sinnvollen Verhältnis zu einem möglichen Effekt“, so die Einschätzung der Stadt Willich, die aktuell ebenfalls keine speziellen Brauchtumszonen einplant.

Die Stadt Kempen will Überlegungen dazu davon abhängig machen, ob Karnevalsvereine etwas planen. Doch das, sagt Heinz Börsch, Präsident des Kempener Karnevals-Vereins (KKV), sei derzeit nicht vorgesehen: Im Dezember sagten die Kempener Narren alle Veranstaltungen ab, „und ich kann mir nicht vorstellen, da jetzt innerhalb von 14 Tagen ein Altweibertreiben auf dem Buttermarkt zu planen.“

(biro)