Wochenmarkt in Vorst droht das Aus

Einkaufen: Die Kundenflaute hält an.

Tönisvorst. Erst lang ersehnt, zunächst auch gut angenommen. Droht dennoch nun das Aus? "Die Kunden schwärmten immer von der guten Ware. Als der Geflügel-Stand dann weg war, haben sich alle gewundert. Ich sage den Besuchern: Wenn Ihr den Markt erhalten wollt, müsst Ihr auch kommen", sagt Heinz Mülders, Initiator des Vorster Wochenmarktes, ein Mann der ersten Marktstunde.

Mülders (62) ist Marktbeschicker, verkauft donnerstags ab 7.30 bis 12 Uhr vor St. Godehard Obst, Gemüse und Eier. Außerdem gibt es Stände mit Fisch, südländischen Delikatessen, Eifeler Brot, Käse und Blumen. Mülders macht sich aber Sorgen. "Unserem Wochenmarkt fehlen die Besucher", sagt der 62-Jährige.

Das ist keine neue Erkenntnis. Deswegen aber auch keine positive Kehrtwende der Krise. Im April 2006 war die Marktwelt in Vorst noch in Ordnung: "Die Kunden nehmen den Wochenmarkt gut an", titelte die WZ. Die Vorster kauften offenbar gerne auf dem Markt, nachdem der Lebensmitteldiscounter Plus aus der Ortsmitte zu Real auf die grüne Wiese gezogen war.

Der Werbering Vorst aktiv sprach im Dezember 2006 zum ersten Mal die erkennbare Flaute auf dem Wochenmarkt offen an. Gerhard Bormann und Co. waren "nicht mehr in Sektlaune". Der Obst- und Gemüsestand habe nicht die erhoffte Magnet-Wirkung. Vorst aktiv appellierte an die Bürger, den Markt zu stärken. "Wenn er verschwindet, wird sich auf Jahre auch keiner mehr in Vorst ansiedeln."

Ein paar Tage später am WZ-Bus kritisierten Kunden zu hohe Preise. Einer meinte, Vorst sei eine reine Wohnstadt, "das Einkaufen findet woanders statt". Andere betonten, wie wichtig sie das wöchentliche Angebot für den Ort finden. Blumenhändler Hans Baumann bekannte, dass es schlecht laufe. Mülders bedauerte damals: "Heute kommt nur noch ein Zehntel der Leute aus den ersten Wochen." Die Flaute dauert an. Mülders und seine Marktkollegen wollen "aber dieses Jahr noch durchhalten".