Auszeichnung für Menschenrechte Menschenrechtspreis für Verständigung in Nahost
Düsseldorf · Ein deutscher Jude mit israelischen Wurzeln und eine Deutsch-Palästinenserin sprechen mit Jugendlichen über den Nahost-Konflikt und werben in Schulen für Verständigung. Dafür werden sie ausgezeichnet.
Der Deutsch-Israeli Shai Hoffmann und die palästinensisch-stämmige Jouanna Hassoun werden mit dem Menschenrechtspreis der Tonhalle Düsseldorf 2025 ausgezeichnet. Zusammen treten sie in Schulen für Verständigung in Nahost ein. Hoffmann und Hassoun wollten palästinensisches und jüdisches Leben und Leid sichtbar machen und zeigen, dass beides gleichzeitig anerkannt werden könne, teilte das Konzerthaus mit.
Seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 sprechen Hassoun und Hoffmann gemeinsam an Schulen in ganz Deutschland mit jungen Menschen über den Nahostkonflikt, Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus. Sie brächten unterschiedliche Perspektiven zusammen und förderten Verständnis und Dialog, um ihre Botschaft von Menschlichkeit und einem friedlichen Miteinander zu vermitteln, hieß es weiter.
Hassoun floh als Kind vor dem Bürgerkrieg im Libanon nach Deutschland, hat palästinensische Wurzeln und ist seit mehr als 15 Jahren in der politischen Bildungsarbeit aktiv. Hoffmann ist Sozialunternehmer und deutscher Jude mit israelischen Wurzeln.
Gegen den Hass kämpfen
„Hass ist wie Sauerstoff für jeden Kriegstreiber. Gegen den Hass zu kämpfen, ist wichtiger denn je“, sagte Adam Fischer, Chefdirigent der Düsseldorfer Symphoniker und Initiator des Menschenrechtspreises. „In Zeiten, in denen Populismus und Vorurteile immer stärker um sich greifen und Politik zunehmend emotionalisiert wird, kümmern sich Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann darum, dass die Menschen im Gespräch bleiben und Empathie füreinander aufbringen.“
Der mit 10.000 Euro dotierte Menschenrechtspreis wird am 19. Januar 2025 im Rahmen eines Konzerts in der Tonhalle verliehen. Fischer vergibt die Auszeichnung seit 2016 an Personen oder Organisationen, die sich in besonderem Maße für Freiheit und Menschenrechte einsetzen. Preisträger 2024 war der russische Menschenrechtler Sergej Lukaschewski.