Dalai Lama: Strenge Auflagen beim Besuch

Der Auftritt sorgt für skurrile Anfragen und Stress hinter den Kulissen.

Mönchengladbach. Gladbach freut sich auf den Besuch des Mannes, der in diesen Tagen im Mittelpunkt der China-Tibet-Diskussion steht: der Dalai Lama, das Oberhaupt der Tibeter. Am kommenden Samstag wird er auf Einladung des Initiativkreises am Gladbacher Flughafen vor 2500 Besuchern sprechen.

Hinter den Kulissen des Besuchs, der Pressevertreter aus der ganzen Welt anlockt, löst der Auftritt jedoch ein mittelschweres Chaos aus. Nie hat es wegen der Reise eines einzigen Menschen derart viele Anfragen und skurrile Wünsche gegeben. Hunderte Anfragen erreichen die Mitorganisatorin MGMG, die Marketing-Gesellschaft der Stadt, täglich. Auch die Pressestelle der Stadt wird mit Anrufen überhäuft.

So wollen einige Gäste tibetische Hunde mitbringen, die vom Anblick des Religionsführers erleuchtet werden sollen. Andere wollen den für viele Buddhisten heiligen Mann einfach einmal berühren. Viel weltlicher sind die Anfragen zahlreicher Galerien deutschlandweit, Bilder signieren zu lassen. Auch tausende kleine Mönch-Figuren wollte ein Besucher mitbringen, um sie dann dem Dalai Lama zu übergeben.

Das alles musste die MGMG ablehnen. "Es wäre ja nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn einer dieser Hunde, durch ein Blitzlicht irritiert, plötzlich nach dem im indischen Exil lebenden Geistlichen schnappen würde", sagt eine an der Organisation beteiligte Gladbacherin. Besorgt bittet sie darum, ihren Namen nicht in der Zeitung lesen.

Der Hintergrund: Es gibt eine strikte Zensur rund um alles, was die Veranstalter über das Event sagen dürfen. Bei Verstößen soll es sogar drastische Geldstrafen geben.

Extrem ist auch der Sicherheitsaufwand, den der Verein "Tibet Initiative" als Organisator der Deutschlandtour des Dalai Lamas rund um den Besuch macht. "Die Besucher müssen mit den gleichen Einschränkungen und Kontrollen rechnen wie bei einem USA-Flug", sagt ein Mitorganisator. Die MGMG riet gestern allen Besuchern, zwei Stunden vor Veranstaltungsbeginn zu kommen.

"Große Taschen, Rucksäcke sind ebenso verboten, wie spitze Gegenstände und Flüssigkeiten. Auch Fotoapparate müssen draußen bleiben", so MGMG-Chef Peter Schlipköter über die Auflagen.

Bei der Polizei soll der der Dalai Lama jedenfalls die Sicherheitsstufe drei haben.