Das Rad als Hoffnungsträger

Am Rheydter Bahnhof sollen arbeitslose Jugendliche mit Reparaturen in das Berufsleben eingeführt werden.

Mönchengladbach. Gerade mal 180 Euro verdient Wolfgang Nellisen (25) im Monat. Nach der Schule hat er eine Lehre als Koch abgebrochen und sich danach mit verschiedenen Gelgenheitsjobs über Wasser gehalten, bis er in die Arbeitslosigkeit abrutschte. Nach einen halben Jahr ohne Job fing er im Mai dieses Jahres bei der Radstation Rheydt als so genannter Ein-Euro-Jobber an.

Seit gestern gehören auch zwei neue Elektroräder zum Sortiment. Ausschlaggebend war die NVV, die mit den Rädern Werbung für sich selbst machen möchte. Helmut Marmann, Sprecher der NVV: "Es ist eine reine Marketingsache. Wir wollen uns mit den Rädern, die mit Aufklebern von uns beklebt sind, ins Blickfeld der Menschen bringen." Die Zusammenarbeit mit der Radstation sei eine gute Sache: "Die NVV ist im Sozialsponsoring sehr aktiv. Pro Beschäftigung ist eine sehr gute Sache, an der wir uns gerne beteiligen" sagt Marmann.

Die beiden neuen Räder kosteten in der Anschaffung um die 3500 Euro. Ausgeliehen werden können die Räder mit Tritthilfe für zwölf Euro pro Tag. Die normalen Räder kosten im Vergleich die Hälfte pro Tag. Da es sich bei den Elektrorädern um ein vollkommen anderes Fahren handelt, werden alle Kunden zunächst eine kleine Einweisung bekommen. "Die Leute können dann erst mal zwei, drei Runden auf unserem Vorplatz drehen, um ein Gefühl dafür zu bekommen" sagt Erwin Konvalinka, Leiter der Radstation.