Mönchengladbach. Mehr als ein Kilogramm Kokain hat Joseph M. (28) zwei Gladbachern im Kastanienhof verkauft. Was er nicht wusste: Bei den vermeintlichen Kunden handelte es sich um verdeckte Ermittler der Polizei. Die hatten zuvor schon zwei Mal Drogen von Joseph M. bezogen, vermittelt hatte den Deal aber jeweils sein Kompagnon Asemota E.. Doch genau das war der Knackpunkt in dem mehrmonatigen Prozess vor dem Gladbacher Landgericht, in dem gestern die Urteile gefällt worden sind. Joseph M. muss drei Jahre und neun Monate hinter Gitter. Sein Komplize Asemota E. nur zwei Jahre und sechs Monate.

Der Grund: Dem 50-jährigen Asemota konnte nicht nachgewiesen werden, dass er auch am dritten und mit Abstand größten Deal beteiligt war. Er hatte den verdeckten Ermittlern zwar den Kontakt zu Joseph M. vermittelt, anders als in den Fällen zuvor ist er aber nicht an der weiteren Abwicklung beteiligt gewesen. Zwar hatte ein Polizeiinformant den 50-jährigen Asemota als Hintermann bezeichnet. Die Aussage durfte aber vor Gericht nicht verwendet werden - die Polizei hatte Einspruch eingelegt, aus "ermittlungstaktischen Gründen". Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.