Dem Flughafen droht das Aus

Wird aus dem großen Areal nun ein moderner Gewerbepark?

Mönchengladbach. Auch Ausbau-Anlauf Nummer zwei ist gescheitert. Weil die Düsseldorfer ausgestiegen sind, und die Gladbacher das viele Geld nicht aufbringen können/wollen, wird der Airport an der Niers nicht zum "Business-Flughafen" für Geschäftsleute, Transporte per Flieger usw. ausgebaut. NVV-Chef Friedhelm Kirchhartz, dessen Aktiengesellschaft rund 30 Prozent am MG-Flughafen hält, ist enttäuscht wie sauer. "Das war der letzte Versuch, den Flughafen nach vorne zu bringen", sagt er.

Deutlicher sind Reaktionen aus der Politik. FDP-Fraktionschef Anno Jansen-Winkeln, der die Kündigung aus Düsseldorf von der WZ erfuhr, sagt: "Ohne Partner Düsseldorf sind die Ausbaupläne nicht finanzierbar." So drohe dem Flughafen das endgültige Aus.

Lothar Beine, SPD-Fraktionsvorsitzender, fühlt sich von den Düsseldorfern "verarscht". Die wollten den Business-Flughafen gar nicht und hätten einen Grund für ihre Absage gesucht und gefunden.

Weder die hoch verschuldete Stadt noch die NVV AG könnten es sich leisten, weiteres Geld in den Flughafen zu stecken. Beine sagt deutlich: "Wenn das mit dem Ausbau nicht geht, und danach sieht es ja jetzt aus, müsse das Flughafen-Gelände in einen Gewerbepark umgewandelt werden." Den Flughafen nur noch "für Lustflieger" offen zu halten, das könne man dem Steuerzahler gegenüber nicht verantworten.

Bedrohlich wird die Lage für die rund 50 Mitarbeiter der Flughafen-Gesellschaft (FMG). Beine schließt einen Insolvenzantrag der FMG nicht aus.

Um Kosten zu senken, wird das vor über zehn Jahren eingeführte Instrumenten-Lande-System (ILS) abgeschaltet. Dann heißt es für die Piloten in den vorwiegend kleinen Maschinen "Wir fliegen nach Sicht". Folge: höheres Risiko, mehr Lärm.