Doppelmordprozess: Lebenslang für Mord an eigenen Kindern gefordert
Für den Mord an ihren eigenen Kindern soll eine Mutter aus Mönchengladbach lebenslang hinter Gitter. Das hat die Staatsanwältin am Mittwoch im Prozess vor dem Landgericht der niederrheinischen Stadt gefordert.
Mönchengladbach. Für den Mord an ihren eigenen Kindern soll eine Mutter aus Mönchengladbach lebenslang hinter Gitter. Das hat die Staatsanwältin am Mittwoch im Prozess am Landgericht der niederrheinischen Stadt gefordert. Die 37-Jährige habe ihre Kinder erdrosselt, um dafür Rache zu nehmen, dass ihr Mann sie verlassen habe.
Die Anklägerin beantragte zugleich, die Frau in der Psychiatrie unterzubringen und die "besondere Schwere der Schuld" festzustellen. Sollte das Gericht diesem Antrag folgen, muss die Frau länger als 15 Jahre in Haft bleiben. Der Verteidiger plädierte auf Freispruch. Seine Mandantin solle aber in der Psychiatrie bleiben.
Die Staatsanwältin sagte, wegen der "besonderen Verwerflichkeit der Tat" sei die Höchststrafe zu verhängen, obwohl ein Gutachter die Angeklagte für vermindert schuldfähig erklärt hatte. Als Mordmerkmale seien bei der Tat sowohl niedrige Beweggründe als auch Heimtücke auszumachen.
Die Verlassene habe rein egoistische Ziele verfolgt und dem Kampf um den Ehemann alles Andere untergeordnet - "und diesem Kampf hat die Angeklagte auch ihre Kinder geopfert". Die Leichen der zweijährigen Jasmina und des achtjährigen Souhail waren im Februar in der Wohnung der Frau entdeckt worden. Sie waren betäubt und dann erdrosselt worden.
Der Verteidiger verwies auf den psychischen Zustand der Angeklagten, die als stark suizidgefährdet gilt. Sein Plädoyer stützte er auf die These, dass die Frau vor der Tat selbst eine Überdosis Beruhigungsmittel geschluckt habe.
Erst unter dem Einfluss der Medikamente habe sie beschlossen, ihre Kinder "mitzunehmen". Gutachter waren im Prozess allerdings zu dem Schluss gekommen, dass die Frau höchstwahrscheinlich zunächst ihre Kinder getötet hatte und erst dann zu den Tabletten griff.