Dubiose Gewinnspiele: Undurchsichtig und illegal

Verbraucherzentrale: Nicht nur Internet-Abzocke bereitet Sorgen.

Mönchengladbach. "Die Themen, die uns beschäftigen, sind seit Jahren die gleichen, Gewinn-Mitteilungen und unberechtigte Kontoabbuchungen bereiten viele Probleme", stellt Hanna Masuhr, Leiterin der Verbraucherzentrale, fest. "Aber die Methoden werden immer schlimmer."

Inzwischen begnügen sich Anbieter von Gewinnspielen nicht mehr damit, monatelang ohne Auftrag vom Konto abzubuchen, sie drohen ihren Opfern auch noch, wenn diese versuchen, ihr Geld zurückzubekommen.

Auch im Internet lauern weiter Fallen wie scheinbare Gratis-Downloads: ahnungslose Nutzer werden plötzlich mit Forderungen von bis zu 120 Euro konfrontiert. "Jeder zehnte zahlt, um keinen Ärger zu haben", weiß Masuhr.

Bei der Verbraucherzentrale war rechtlicher Rat rund um die Internet-Abzocke auch 2009 am meisten gefragt. Viel Arbeit machen den Verbraucherschützern die Probleme, die zwischen Kunden und Telekommunikationsunternehmen auftreten.

Hier kommt es z.B. vor, dass Kunden telefonisch einen Vertrag mit günstigeren Bedingungen abschließen, sie ihren alten Vertrag aber gar nicht kündigen können. "Die Kunden müssen dann ein Jahr lang doppelt zahlen, weil ihnen die Kündigungsfrist in ihrem laufenden Vertrag nicht präsent ist", berichtet Masuhr. Wird die Verbraucherzentrale eingeschaltet, kann sie aber oft Kulanzregelungen erreichen.

26000 Ratsuchenden wandten sich im vergangenen Jahr an die Verbraucherzentrale. "Wir arbeiten damit am Limit", sagt Masuhr. Die Einzelfälle würden immer komplexer, eine Beratung reiche oft nicht mehr aus.

Dass die Arbeit der Verbraucherschützer notwendig ist, sieht auch OB Norbert Bude (SPD). Die Stadt gibt 110000 Euro pro Jahr, im Sommer werden wieder Verhandlungen über einen neuen Dreijahresvertrag aufgenommen. Weitere etwa 100000 Euro kommen vom Land, eben so viel vom Bund. Ob die Stadt künftig den Zuschuss zahlt, ist fraglich, sie ist pleite. rie

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