Eicken: Stadtteil feiert in eigener Sache
Nach vier Jahren sind die Bauarbeiten beendet. Das soll nun am Wochenende gebührend gefeiert werden.
Mönchengladbach. Vier Jahre lang haben die Bauarbeiten in der Eickener Innenstadt gedauert - und die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen. In einigen Schaufenstern hängen "Zu vermieten"-Schilder. "14 Geschäfte haben die Baumaßnahmen nicht überlebt", sagt Michael Bertand, Vorsitzender des Vereins "In Eickener Sache".
Seit 2006 hat die NVV dort gearbeitet. Für 14,8 Millionen Euro wurden die Versorgungsleitungen erneuert. Die Stadt nutzte die Gelegenheit und investierte 650 000 Euro in neues Pflaster, Straßenmobiliar und Bepflanzung.
Doch das ist Vergangenheit. Eicken hat Staub und Schmutz hinter sich gelassen und will mit neuem Selbstbewusstsein in die Zukunft blicken. Das wird entlang der Eickener Straße gefeiert: Am kommenden Wochenende gibt es dort Kunst und Kultur, Bilder aus der Geschichte Eickens und Angebote für die ganze Familie, darunter Sumo-Ringen, Gocart, Spaßmobil und Hüpfburg. Viele Kreative sind dabei, mit einer Kunstausstellung im Theater im Gründungshaus (TiG), mit Fotografie, Illustratoren, Musik und Ständen mit Mode, Schmuck, Taschen und vielem mehr.
Eicken zeigt sich auch als Wiege der Borussia - der Fußballbundesligaverein soll im alten Kino im heutigen Theater im Gründungshaus gegründet worden sein. Die Borussia hat bereits den großen steinernen Fußball mitten in der Fußgängerzone gesponsert und ist beim Fest mit einem Fanmobil und Maskottchen Jünter vertreten.
Die Interessengemeinschaft "In Eickener Sache" will für frischen Wind sorgen. Das neue Logo, 1/4 Eicken, sprich: ein Viertel Eicken, ist nur ein Zeichen dafür. "Es gibt nicht nur die Stadt, sondern auch ein Viertel mit Eigenleben", sagt Bertand. Der Vereinsvorstand freut sich, dass Eicken nun wieder Zulauf von Gewerbetreibenden bekommt und hofft, dass das auch so weitergeht.
"Die Häuserzeilen hier sind einfach traumhaft, das schreit nach Kunst und Kultur", sagt Ellen Bieger. Seit sie in den Mönchengladbacher Norden gezogen ist, fühlt sie sich dort gut angenommen. In Eicken würden die Menschen nicht nur arbeiten, sondern auch leben - und das sorge für einen besonderen Zusammenhalt.
Das zeige sich auch bei der Diskussion um die Islamschule. Wobei der Verein betont, dass er keine Politik mache. "Multikulti bringt nicht nur Probleme, sondern hat auch eine fröhliche und verbindende Seite", sagt Hans Peter Steffens. In seinem Theater im Gründungshaus (TiG) wird bereits am Freitag, 10. September, eine Party unter der Motto "Musik verbindet Kulturen" stattfinden. Beginn ist um 21 Uhr an der Eickener Straße 88.