Einkauf nach neuen Regeln
Es gibt ein neues Konzept gegen die Ansiedlungen auf der „grünen Wiese“ und für gestärkte Geschäfte in den Zentren.
Mönchengladbach. Die Leerstände in den Innenstädten sind augenfällig und nehmen derartig rasant zu, dass die Politik einschreiten will. Außerdem haben sich die gesetzlichen Vorgaben inzwischen geändert. Ansiedlungen auf der grünen Wiese sieht das Land nicht mehr vor, soweit sie die Zentren schädigen könnten.
"Die Einzelhandelslandschaft entwickelt sich dynamisch", sagt Jürgen Becker, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung und Planung in Mönchengladbach. Deshalb ist das im Jahr 2000 erarbeitete und verabschiedete Nahrversorgungs- und Zentrenkonzept heute schon wieder überholungsbedürftig.
Fehlentwicklungen sollen, so heißt es, mit dem neuen Konzept verhindert werden.
Was die Konkurrenz für die Citys auf der "grüne Wiese" anbelangt, gilt für die vorhandenen so genannten "nicht integrierten" Standorte, wie etwa im Fall des Real-Markts in Flughafen-Nähe: Sie haben zwar Bestandsschutz, doch erweitert werden dürften sie nicht mehr. Ansonsten ist klar: Auch Auto-, Möbelhäuser und Baumärkte müssen nicht im Zentrum angesiedelt werden.
Demanch gibt es zwei Haupt- beziehungsweise A-Zentren: Stadtmitte selbst mit "regionaler Bedeutung" und Rheydt mit "lokaler Bedeutung. Hierhin dürfte auch der Kaufkraftzufluss aus der Region gehen. B-Zentren sind Odenkirchen, Giesenkirchen, Wickrath und Rheindahlen. Bei den weiteren Kategorien ist nicht immer die komplette Nahversorgung der Bürger gegeben.
Nahversorgung, dass heißt, dass sie in einem Radius von 500 Metern um ihren Wohnort ein Lebensmittelgeschäft finden. Das trifft nur auf 80 Prozent der Mönchengladbacher zu. Lückenhaft ist das Angebot in Giesenkirchen, Rheindahlen oder Wickrath. Ein Grund ist der auch in Mönchengladbach zu spürende Zuwachs an Discountern.
Dem inhabergeführten Einzelhandel mache außer den Sonderangeboten der Discountern, den Rieseneinkaufsflächen auf der "grünen Wiese" und dem Internet-Handel der allgemeine Kaufkraftverlust zu schaffen. Die Preise für Energie und Kraftstoffe lasse weniger Geld im Portmonee der Konsumen übrig. "Da können wir nur bedingt gegensteuern", muss Jürgen Becker eingestehen.
Das Konzept seines Fachbereichs durchläuft nun den politischen Beratungs-Zyklus bis hin zum Stadtrat.