Für fünf Jahre Haft Flüche gegen Richter
Beim Prozess gegen drei Teppichbetrüger kam es zum Tumult.
Mönchengladbach. Im Teppichbetrüger-Prozess am Landgericht mussten gestern die Gerichtsdiener nach der Urteilsverkündung Ruhe in den Saal bringen. Die Richter hatten den Hauptangeklagten wegen Betrugs in 14 Fällen und wegen versuchten Betrugs in zwei Fällen zu fünf Jahren Haft verurteilt. Für einen Mitangeklagten hieß es außerdem zwei Jahre Jugendeinheitsstrafe wegen zwei Fällen und für eine Angeklagte acht Monate auf Bewährung für einen Fall.
Per Haustürverkauf, das sah das Gericht als erwiesen an, hatten die drei Teppiche angeboten und später behauptet, sie müssten beim Zoll ausgelöst werden. Den Opfern versprachen sie hohe Zinsgewinne. Doch die sahen weder Geld noch Teppiche.
Nach dem Richterspruch wurden der Vorsitzende Richter Lothar Beckers und der Staatsanwalt von den im Saal anwesenden Familien der Angeklagten verflucht. Es wurde turbulent, es gab Beschwörungsszenen. Die Wachtmeister griffen ein. Beckers hatte noch die beiden Bewährungsbeschlüsse verkünden wollen, verzichtete dann angesichts des Tumults darauf. Die Beschlüsse werden jetzt per Post verschickt.