Kosten: Nicht alles, aber vieles wird teurer

Müllabfuhr, Schmutzwasser, Straßenreinigung – 2008 ändern sich die Gebühren. Ein erster Überblick, ehe die Politik entscheidet.

<strong>Mönchengladbach. Seit Jahren ist die ungeliebte Gebührenschraube nach oben in Bewegung. 2008 wird bei der Müllabfuhr, der Kanalnutzung und der Straßenreinigung erstmals nicht alles automatisch teurer. So will die Stadt bei der Müllabfuhr für die in Haushalten üblichen Tönnchen mit 25, 35 und 50 Litern Fassungsvermögen nicht mehr kassieren. Die Gebühren bleiben unverändert, aber hoch.

Die Politik hat sich mit den neuen Entsorgungspreisen bereits beschäftigt. Am Donnerstag (ab 17 Uhr, Stadt-Umweltausschuss, Ratssaal Rheydt) wird nun über ihre Höhe entschieden. Die WZ gibt einen Überblick.

Bei einmal wöchentlicher Leerung ist 2008 für den 25-Liter-Topf die Jahresgebühr wie für 2007 von 168,49 Euro fällig. 35-Liter: ebenfalls unverändert 235,88 Euro. 50 Liter: 336,98 Euro. Aber: Bei Müll-Großcontainern und -Kleincontainern sind im Vergleich zu 2007 gut zwei beziehungsweise 2,63 Prozent Aufschlag fällig.

Kostet der gesäuberte Frontmeter derzeit 6,50 Euro, sollen es für die kommenden zwölf Monate 2,92 Prozent plus sein, also 6,69 Euro. Beim Winterdienst bleibt das Entgelt unverändert beziewungsweise es ist ein Aufschlag von einem Cent pro Frontmeter vorgesehen.

Die GEM erledigt Straßenkehren und Winterdienst. Dafür kassiert sie fast sieben Millionen Euro. Den Mehrpreis bei der Straßensäuberung begründet die Stadt damit, dass die GEM zusätzliche Aufgaben übernahm. So kostet die Dienstleistung "Saubere Verkehrsinseln" jährlich 20 000 Euro, was sich in der Gebühren-Kostenkalkulation niederschlägt.

Privathaushalte sollen beim Schmutzwasser weniger überweisen müssen: Der Satz je Kubikmeter (Bezugsgröße ist der Trinkwasserverbrauch) sinkt um 0,69 Prozent auf 2,88 Euro. Firmen: Anstieg von 1,89 auf 1,91 Euro pro Kubikmeter. Beim Regenwasser-Einleiten gibt es weder für Private noch für Firmen Veränderungen, auch nicht bei Kühl- beziehungsweise Grundwasser.

Wie sehr allein die Gebühren für "Normaleinleiter" wie Haushalte explodierten, verdeutlicht ein Blick in die Statistik. Zahlte Familie Mustermann im Jahr 2000 umgerechnet 1,70 Euro für den Schmutzwasser-Kubikmeter, werden es im kommenden Jahr 2,88 Euro sein. Das ist ein Plus von 1,18 Euro in acht Jahren.

Gebühren Reingerechnet in die neuen Sätze werden die Beträge (Unternehmervergütung), die Dienstleister wie GEM (z.B. Müllabfuhr) oder NVV AG (z.B. Kanal) der Stadt in Rechnung stellen. Über die Höhe dieser Unternehmervergütung einschließlich garantierter Rendite entscheiden nicht etwa die jeweiligen Firmenchefs alleine, sondern die Aufsichtsräte der einzelnen Gesellschaften. Und die sind meist mit Politikern besetzt.

Schmutzwasser Vom Jahr 2000 bis 2008 ist der Kubikmeter-Betrag für eingeleitetes Schmutzwasser um 1,18 auf dann 2,88 Euro gestiegen. Noch deutlicher fiel die Preisexplosion für Firmen aus.