Mönchengladbacher Mavericks: Jungs mit Football von der Straße holen

Beim Probetraining der Mavericks kamen Teenager ins Schwitzen, die sonst „rumlungern“ würden, wie die Organisatoren sagen.

Mönchengladbach. Es geht los mit Joggen. Die rund 30 Jungen zwischen 14 und 19Jahren rennen Runde um Runde über den Trainingsplatz. Sie tragen dicke Schulterpolster unter dem Trikot und Schutzhelme auf dem Kopf. Anschließend stehen Liegestütze auf dem Plan. Kurze Verschnaufpause, bevor es heißt: Slalom laufen und über Hütchen hüpfen.

Zwischen den Jungen mit Helm und Schutzpolstern fallen zwei in bequemer Sportkleidung auf: Kai und Tobias (beide 14), die das erste Mal mit der Mannschaft trainieren und American Football kennen lernen. Es ist Samstagnachmittag im Warsteiner Hockeypark. Die Jugendgruppe der Mavericks trifft sich zum Training. Kai und Tobias sind zu Gast beim Mönchengladbacher Football-Team und dürfen mitmachen - das ist etwas ganz Besonderes. Denn für die beiden neuen Team-"Kollegen" heißt es Football statt Frust, Liegestütze statt Langeweile und Bewegung statt Blödsinn machen.

Die Idee dazu hatte Nici Glasmacher, Streetworkerin der Awo in Wickrath und Mitarbeiterin im Wickrather Jungendcafé "Treffpunkt". "Ich möchte den Jugendlichen eine Alternative zum Herumlungern auf der Straße und auf Bolzplätzen bieten. American Football ist eine Abwechslung, etwas Neues", sagt sie. Bereits im Herbst hatte Glasmacher ein Hip-Hop-Tanzprojekt organisiert. Dann sollte Football gegen den Freizeitfrust der Teenies helfen. Deshalb stellte sie Kontakt zu Detlef Gingter, PR-Manager der Mavericks, her und bat um ein Schnuppertraining.

Kai und Tobias komnen beim Aufwärmen mit den Mavericks mächtig aus der Puste, und auch an Begriffe wie "Touchdown" und "Quarterback" müssen sie sich erst gewöhnen. Trotzdem haben sie viel Spaß: "Ich fand Football schon auf der Playstation toll, jetzt kann ich es mal ausprobieren", sagt Tobias. "Maverick" Christopher (14), der seit einem Jahr im Team ist, sagt zu den beiden: "Ich hoffe, es ist euch nicht zu hart, denn wir können hier neue Spieler gebrauchen."

Obwohl sich vorab viele Jungen zum Probe-Training angemeldet hatten, kamen am Wochenende nur Kai und Tobias in den Hockey-Park. Für Nici Glasmacher ist das kein Problem: "Es war nicht der letzte Streetkids-Tag."