Gute Tat an Wohnungslosen: Truthahn, Knallbonbons und Wertschätzung

Die Britische Rheinarmee lädt Mönchengladbacher Wohnungslose zum Weihnachtsessen ein.

Im Haus Zoar stehen festlich gedeckte Tische. An einem Ende des Raums ist ein Buffet aufgebaut. Auf einer Tafel steht die Speisefolge: Tomatensuppe mit Brötchen, Truthahn, Kassler, Bratkartoffeln, gemischtes Gemüse und zum Abschluss Christmas Pudding.

Scott Adam, Oberstleutnant

"Das ist ein traditionelles britisches Weihnachtsessen, das wir am 25. Dezember mit unseren Familien essen", erklärt Oberstleutnant Scott Adam. "Wir empfinden unsere Gäste hier auch als Teil unserer Familie."

Die Rheindahlen Support Unit der britischen Rheinarmee richtet zum zweiten Mal für die Klienten der Wohnungslosenhilfe des Diakonischen Werks ein Weihnachtsessen aus. 150 Gäste sind gekommen. "Ich freue mich, dass so viele da sind", sagt der Colonel und zeigt seinen Gästen gleich eigenhändig, was sie mit den Christmas Crackern tun sollen, die auf allen Tischen liegen und die in Großbritannien zum Weihnachtsfest gehören wie der Truthahn und der Plumpudding.

Nachdem Oberstleutnant Adam unter viel Gelächter seine Papierkrone aus dem Cracker gezogen und aufgesetzt hat, hört man überall im Raum leises Ploppen und bald tragen viele Gäste die bunten Kronen.

Während sich die Gäste das Essen schmecken lassen, verteilen britische Pfadfinder kleine Geschenke. Brigitte Bloschak von der Wohnungslosenhilfe des Diakonischen Werks ist von der Unterstützung der Briten begeistert: "Diese Feier ist so liebevoll gemacht und zeigt so viel Wertschätzung, dass sie für alle zum ganz besonderen Erlebnis wird."

Seit etwa zwei Jahren unterstützen die in Rheindahlen stationierten britischen Soldaten die Wohnungslosenhilfe. Zuerst wurde Kleidung gesammelt, dann kamen auch Möbel und Hygiene-Artikel dazu. "Nach einem Spendenaufruf wurden wir geradezu überflutet", erinnert sich Paul Baldwin, Pressesprecher bei der Support Group. Es sei ihnen wichtig, hier vor Ort in Mönchengladbach zu helfen, denn sie fühlten sich als Teil der Stadt.

Inzwischen packen die Soldaten oft mit an, wenn Not am Manne ist. So haben sie in ihrer Freizeit das Café Pflaster, den Obdachlosen-Treff am Kapuzinerplatz, renoviert und jetzt auch den Garten dort neu gestaltet. "Diese kontinuierliche Unterstützung ist sehr wertvoll für uns", erklärt Brigitte Bloschak.