Schloss Rheydt: Ärger um Jagdszenen am Schloss
Spaziergänger fühlen sich von „verrückten Jägern“ bedroht. Die wiederum sehen sich missverstanden.
<strong>Mönchengladbach. Mehrere Jäger sollen sich mit ihren Waffen am Schloss Rheydt aufgeführt haben, "als seien sie verrückt geworden". Das behauptet der Rheydter Bodo Venten. Der TV-Sprecher joggte, als ihn ein älteres Ehepaar "vor den Jägern" gewarnt habe. "Die sagten, dass die Männer dort ohne Rücksicht auf Spaziergänger am Fußweg schießen." Vorsichtig habe er sich der Stelle genähert. "Dort stieß ich auf Jäger, die sich merkwürdig verhielten", so Venten. "Grausam anzusehen war, dass einige die getöteten Tiere mit Schlaufen an den Gürteln befestigt hatten." Darunter seien auch Enten aus den Schlossteichen gewesen. Selbst, als er sich näherte, hätten die Jäger "kreuz und quer geschossen", so Venten. Der Vorsitzende der Kreisjägerschaft, Wolfgang Rösler, sagt, dass er "von dem Spannungsfeld" wisse, in dem seine Kollegen und Gegner der Jagd leben. "Viele vergessen, dass wir praktizierten Tierschutz betreiben. Wir sorgen für ein Gleichgewicht im Räuber-Beute-System des Tierreichs." Zudem würden er und seine Kollegen Hecken und Biotope als Rückzugsorte für Wildtiere anlegen.
"Dennoch", und da ist Rösler Realist, "kann ich verstehen, dass sich Spaziergänger beim Anblick getöteter Tiere erschrecken." Und was die von Venten beschriebenen Tiere am Gürtel angehe: "Es ist vorgeschrieben, erlegte Tier nicht liegen zu lassen, sondern mitzunehmen."
Sollte es dabei zu einer Konfrontation mit Passanten kommen, sei die Vorgehensweise klar: "Dann muss das Gewehr geöffnet und entladen werden. Jede Gefährdung muss ausgeschlossen sein", sagt Rösler.
Bei der Stadt heißt es, die Treibjagd am Schloss sei genehmigt worden. Sollte es Verstöße gegeben haben, werde man einschreiten und "notfalls den Jagdschein einziehen". Wie in anderen Fällen bereits geschehen.