Aus "Frust" und weil er "keine Lust" hatte, am Deutschunterricht teilzunehmen, hat ein 16-Jähriger in Rheindahlen eine Amoktat angekündigt. Bereits am Mittwoch waren auf der Mädchen- und Jungen-Toilette des Schulzentrums an der Geusenstraße mit Hand geschriebene Briefe entdeckt worden. Der Schüler kündigte darin an, dass am 12. Dezember in dem Zentrum mit Gymnasium und Hauptschule etwas Schlimmes passieren würde.
Nachdem die beiden Schulleiter hunderte Eltern angeschrieben und sie über die "mögliche Bluttat" informiert hatten, vertraute sich der Jugendliche einem Lehrer an. Parallel hatte die Polizei ihre Ermittlungen aufgenommen. Über den Vorfall informierte die Polizei erst gestern.
Gleichzeitig wurde bekannt, dass sich am 27. November an der Gesamtschule Hardt und am 29. November an der Gemeinschaftsgrundschule Vossenbäumchen, ebenfalls in Hardt, ähnliche Vorfälle ereignet haben.
In der Grundschule war es ein Schüler (8), der Drohungen auf die Wand der Jungentoilette schmierte. An der zur Grundschule nahen Gesamtschule hat ein ebenfalls 16-Jähriger eingeräumt, "aus purem Blödsinn" einen Amoklauf angekündigt zu haben. Auch hier war die Toilette Schauplatz für seine bedrohlichen Erklärungen.
Gegen die 16-Jährigen werden Strafverfahren wegen Bedrohung (Drohung mit einem Verbrechen) eingeleitet. Bei dem Grundschüler hätten "Gespräche" mit den Erziehungsberechtigten stattgefunden. Bislang wurden mehrfach Sachverhalte bekannt, bei denen so genannte Trittbrettfahrer Schulleitungen und Schüler mit Drohschreiben verunsicherten, sagt ein Polizeisprecher. IdS